#teambrandmaster

There has been a hashtag for the wedding, #teambrandmaster. I’ve been using it heavily. The rest of the guests, not so much. But still, some nice pics and posts have been around on social media. Here is the story of the wedding day as it can be read from posts on twitter and instagram.

Some exited guests posting months and days in advance.

The goodie bag got special attention.

And the weather, too.

Wedding preparations, parts 1 & 2.

The venue.

Funniest wedding program ever #teambrandmaster

Ein von Caleb Brown (@kayluhb) gepostetes Foto am

The two cuties.

#teambrandmaster is pretty f’ing cute

Ein von Lillian (@lillian_brown) gepostetes Foto am

Cocktail hour and party.

Best wedding I’ve been to so far 💑💃👫👰🍸🍻🍺 #teambrandmaster #wedding Ein von Emma (@simply.emma.k) gepostetes Foto am

#teambrandmaster

Ein von Dave Hollum (@davehollum) gepostetes Foto am

Boston Tag 9 – Harvard Campus, Rückflug

Der letzte Tag. Heute Abend, kurz nach 22.00 Uhr, geht dann der Flieger. Wir lassen unser Gepäck im Guesthouse stehen und wollen uns den Harvard Campus und die Stadt ansehen. Aber zunächst Frühstück im 1369 Coffee House am eher versteckten Inman Square. Wir bestellen Mohnbagel, Frischkäse, süße Teilchen, Kaffee, setzen und an Fenster und beobachten die Leute. Wir fühlen uns ein bisschen ans Headland Coffee House in Fort Bragg und unseren Roadtrip an der kalifornischen Küste erinnert.

Die erste positive Überraschung auf dem Campus ist das WLAN. Dank meines eduroam Accounts habe ich sofort Netz, als wir uns dem Campus nähern, ohne dass ich mich irgendwie registrieren oder anmelden müsste. Damit können wir sogar unserer Guided Harvard Tour App nutzen, die uns Aaron im Hostel empfohlen hatte.

Und dann stehen wir auf dem Gelände, das man z.B. im Film „The Social Network“ kennt, mit Backsteinhäusern, Laternen in den Aufgängen, Rasenflächen. Fast überall steht „no trespassing“ an der Tür, der Zutritt in die Gebäude sind für Nicht-Unimitglieder nicht erlaubt. Wir schauen uns also das meiste von außen an, nur beim Gebäude der WiWi’s verfallen wir dem Groupietum und müssen uns die Fotos der Big Shots im Foyer anschauen, deren Namen wir von Lehrbüchern und hochrangigen Zeitschriften-Artikeln kennen.

Zum Mittagessen finden wir das beste Deli unserer Reise: das Clover in der Holyoke Street. Hier gibt es ein kleines, aber gut aufeinander abgestimmtes Angebot an vegetarischen Sandwiches, die man alle auch „dekonstruiert“ als Tellergericht erhalten kann. Zudem kostenloses Wasser (wahlweise mit oder ohne Kohlensäure), das – und das ist hier wirklich selten – nach Chlor schmeckt. Es ist schon mitten am Nachmittag und wir haben entsprechend Hunger. Es schmeckt so gut, dass wir kurz überlegen, ob es sich lohnt, etwas für später mitzunehmen. Aber so richtig gut transportabel und aufbewahrbar ist es nicht und nun sind wir außerdem satt.

Auf dem Rückweg zum Guest House legen wir noch einen ausgedehnten Zwischenstopp in einer Buchhandlung ein und ich gehe ein letztes Mal zum Wholefoods, um Mitbringsel (Ahornsirup, Mandelbutter, Rosehip Oil) und ein paar Snacks für die Wartezeit am Flughafen (Trail Mix, Kekse) zu besorgen.

Um sieben machen wir uns mit den Koffern auf zum Flughafen. Es sind noch fast vier Stunden bis unser Flieger geht und wir kommen auch sehr schnell von Cambridge über Boston bis hinaus zum Flughafen. Check-In haben wir digital schon am Vorabend erledigt und können nun sehr schnell unsere Koffer aufgeben. Aber die Schlange an der Sicherheitskontrolle ist enorm. Wir warten fast eine Stunde, ehe wir zum Gate-Bereich kommen. Und viel gibt es hier nicht zu sehen. Wenige Shops, ein bisschen Fast Food und das war’s. Wir geben unser Kleingeld und ein paar Dollar für Abendessen aus, setzen uns ans Gate und warten auf den Flug. Leider gibt es auch kein freies Wlan, so dass alle Blogposts, die für die letzten Tage noch geschrieben werden wollen, erstmal liegen bleiben.

Wir boarden pünktlich um kurz nach zehn, wieder auf zwei Plätze in der Mitte des Fliegers und mit freiem Platz bis zum nächsten Nachbarn. Ich schlafe nach dem Essen sofort ein, M kann nicht schlafen und versucht noch einen halbwegs brauchbaren Film zu finden, nachdem er die beiden für ihn besten schon auf dem Hinflug geschaut hatte und sich – trotz des Monatswechsels – in der Zwischenzeit das Unterhaltungsangebot an Board nicht verändert hatte. Der Flug und die Nacht vergehen schnell.

Wir landen am Freitag Vormittag um kurz vor 11.00 Uhr in Frankfurt. Passkontrolle, Gepäckabholung, Zoll, alles superschnell und dann – Bahnstreik. Der ICE, den wir so perfekt bekommen hätten, fällt aus und wir müssen eine Stunde warten. Der Starbucks hat bequeme Sessel und WLAN. M holt Schlaf nach, ich einen Blogpost.

Nachmittags um zwei sind wir wieder zu Hause, um viele schöne Erinnerungen reicher.

07.05.2015

Boston Tag 8 – Zurück in die Stadt, Baseball

Der letzte Tag in Cape Cod beginnt mit Butterscotch Muffin gefolgt von French Toast mit Grand Marnier und Würstchen. Yay, harter Alkohol um 09.00 Uhr morgens ist, nun ja, auch mal was Neues. Den Grand Marnier schmecken wir deutlich, auch wenn er von Eiern und fluffigem Toast begleitet wird.

Anschließend kurzer Zahlungsausfall unsererseits: Beide Kreditkarten haben ihr Limit erreicht und wir können unserer Zimmer im Captain Farris House nicht zahlen. Ein kurzer Anruf bei der Bank – zum Glück ist es in Deutschland ein Arbeitstag und erst nachmittags – ein Auftrag mit Bitte um Sofortüberweisung vom Konto zur Karte und 20 Minuten später kann die Transaktion abgewickelt werden. Zum Glück.

Wir machen uns auf und verlassen Cape Cod über die andere Brücke – die Sacamore Bridge. Einen Zwischenstopp machen wir noch in Plymouth, um zu schauen, wo die ersten Siedler angekommen sind. Leider bekommen wir den Nachbau der Mayflower nicht zu sehen, da diese über den Winter immer eingelagert und wird und noch nicht wieder hervorgeholt wurde.

Um drei Uhr erreichen wir Cambridge und beziehen unsere Unterkunft. Ein Guesthouse, das seine Zimmer auch über AirBnB anbietet. Da wir die Adresse, den Code für die Tür und die Zimmernummer kennen, lassen wir uns selbst rein und geben den Vermieterin nur per SMS Bescheid, dass wir angekommen sind. Wir räumen das Auto aus, lassen Koffer und alles Unnötige da und machen uns auf in die Stadt, um pünktlich um vier den Wagen zurück zum Mietwagenverleih zu bringen.

Wir haben noch keinen so rechten Plan für den Abend und gehen erstmal kurz in die Stadt noch kleinere Einkäufe erledigen. Irgendwann fällt M ein, dass heute ja Baseball sein könnte, wir laufen in ein Kaufhaus nach der Suche nach einem offenen WiFi-Netz, das uns sagt, ob die Red Sox heute und wenn ja, ob sie zu Hause in Boston spielen. Zu den Giants hatten wir in San Francisco nie gehen können, weil die Saison fast vorbei war, als wir ankamen.

Wir finden heraus, dass die Red Sox heute tatsächlich im Fenway Park spielen und zwar gegen die Tampa Bay Rays. Ob das Spiel jedoch ausverkauft ist, lässt sich der mobilen Seite des Ticketing Systems nicht entnehmen. Es sind noch zwei Stunden bis Spielbeginn und wir beschließen, unser Glück zu versuchen. Die Bahnen in Richtung Fenway Park sind rappelvoll, die Pendler fahren nach Hause, die ersten Fans zum Spiel. Bereits auf dem Weg von der U-Bahn zum Station werden wir mehrfach wegen Tickets angesprochen. M fragt einen Verkäufer nach dem Preis und bekommt Karten für 50 Dollar angeboten. Da wir uns überhaupt nicht über die Preisspanne und die verschiedenen Sitzkategorien informiert haben, beschließen wir erstmal, zum Eingang weiterzugehen und herauszufinden, ob auch noch regulär über die Kasse Karten verkauft werden.

Es ist nicht ausverkauft. Wir können noch Tickets ab 24 Dollar bekommen und entschließen uns eine Kategorie höher auf 36 Dollar pro Person zu gehen. Dafür sitzen  unter dem Dach mit sehr gutem Blick auf Pitcher, Schlagmann und Feld.

Das Spiel geht um 19.30 Uhr los und dauert bis kurz nach 11. Irgendwann um acht bekommen wir Hunger und versorgen uns mit Hotdogs. Viel Action gibt es nicht. Homeruns werden ja nur bejubelt, wenn die Red Sox einen machen. Und das passiert erstmal nicht. Stattdessen schlägt Evan Longoria von den Tampa Bay Rays zwei Homeruns. Am Ende verlieren die Red Sox mit 3 zu 5.

Da Cambridge praktisch auf der gegenüberliegenden Flusseite liegt, entschließen wir uns, zu Fuß zurück zum Guest House zu gehen. Etwa 40 Minuten dauert der Spaziergang durch die Nacht. Im Winter in San Francisco waren wir fast nie laufend nachts unterwegs, weil es mir immer zu viel Angst machte. Aber hier im Frühling, auf dem Campusgelände mit den weiteren Baseball-Fans, die nach Hause laufen, ist es weder gefühlt noch tatsächlich gefährlich. Sondern einfach nur eine schöne Frühlingsnacht.

06.05.2015

Boston Tag 7 – Wale schauen

Die die die eine Sache, die wir unbedingt machen wollten, war: Wale anschauen. Das haben wir uns für heute vorgenommen. Gestern hatten wir schon ausgekundschaftet, wann und wo die Bootstouren ablegen. In der Nebensaison fährt täglich nur ein Schiff, das zu zwei Zeiten ablegt, um 10.00 Uhr und um 13.00 Uhr. Mit dem ausgiebigen Frühstück in unserem B&B – diesmal gab es nach dem obligatorischen Muffin, Wraps zum Frühstück, ganz dem Anlass des Cinco de Mayo entsprechend –  und der rund einstündigen Fahrt nach Provincetown war klar, dass wir die 10.00 Uhr Tour nicht erreichen konnten. Wir entschieden uns, unser Glück auf 13.00 Uhr zu versuchen, war ja Nebensaison und kaum Leute unterwegs.

Gegen 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg, hielten nochmal beim Supermarkt, um Wasser und ein kleines Picknick einzukaufen und kamen um kurz nach 12.00Uhr am Hafen in Provincetown an. Als erstes ging es schnurstracks zum Kassenhäuschen, um die Tickets fürs Boot zu erwerben. Auf meine unschuldige Frage hin, ob noch Plätze frei sind, schüttelte die Gästebetreuerin langsam den Kopf. Ausgerechnet diese Tour sei schon komplett gebucht, mehrere Schulklassen und zwei Reisegruppen hätten sich angemeldet. Wenn wir wollten, könnten wir warten und auf Restplätze hoffen, falls von den vorangemeldeten Besuchern nicht alle auftauchen sollten. Und schon sahen wir unser Wal-Tour-Pläne als erledigt an, wir beratschlagten kurz und mein Optimismus siegte über Ms Skepsis. Wir beschlossen, zu parken und zu warten und zu hoffen.
Und wir hatten Glück. Obwohl alle Gruppen kamen war das Boot noch nicht voll und wir konnten als letzte über die Reling steigen.


Dann ging es los. Wir waren noch nicht einmal 10 Minuten gefahren, als im Hafenbecken die ersten Delfine auftauchten. Das Schiff kreiste ein wenig um sie herum, damit auch alle Besucher back- und steuerboards einen Blick und ein Foto erhaschen konnten. Dann ging es aus dem Hafen hinaus in Richtung Norden. Wale suchen.
Unsere Augen blickten unablässig zwischen Wasser und Küste hin und her und suchten die charakteristische Schwanzflosse. Irgendwas in der Art hier, erwarteten wir zu sehen:

Und was wir dann zu sehen bekamen, war das. Phänomenal, wie nah die jungen Buckelwale dem Schiff kamen, sich wieder entfernten, es umrundeten, mal den Rücken, mal den Bauch, mal den Kopf und mal die Schwanzflosse aus dem Wasser steckten. Alles untermalt von der Geräuschkulisse der Schulkinder, die gar nicht wussten, wohin mit ihrer Begeisterung. Und neben den vielen Fotos und Filmen, die wir gemacht haben, blieb trotzdem noch genügend Zeit, die Wale auch ausgiebig zu beobachten, ihre Anatomie und die verschiedenen Zeichnungen zu entdecken.

Wir waren insgesamt drei Stunden unterwegs, bevor wir gegen vier wieder in Provincetown anlegten. Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Stopp in Pilgrim Heights und vertreten uns bei einer halbstündigen Runde auf dem Pilgrim Swamp Trail ein bisschen die Beine. Wir bekommen Hunger und entscheiden uns, zum Abendessen die Trattoria auszuprobieren, die uns zwei andere Gäste des B&Bs am Sonntag empfohlen hatten. Der Tag endet also ganz gemütlich, mit Pasta essen und Walvideos schauen.

05.05.2015

Boston Tag 6 – Cape Cod

Unser erster ganzer Tag am Cape beginnt mit ausgiebigen Frühstück. Heute serviert das Captain Farris House Butter-Pecanuss-Muffins und danach Oatmeal Pancakes. Die Portionen sind so riesig, dass M nach dem ersten Pancake aufgibt.

Wir beschließen, mit dem Auto das Cape zu erkunden und an allen Aussichtspunkten und Leuchttürmen des National Seashore zu halten, die uns auf dem Weg begegnen. Am späten Vormittag rollen wir also in Richtung Provincetown los. Unser erster Halt ist die Marconi Station Site in Wellfleet, von dem aus es Guglielmo Marconi 1903 das erste Mal gelang, telegrafische Nachrichten per Funk über den Atlantik nach Großbritannien zu schicken.

Weiter geht es ganz nach Norden zum Province Height Visitor Center. Hier leihen wir uns ein Fernglas aus und suchen den Horizont nach Walen ab. Leider erfolglos. Das Visitor Center informiert aber ausführlich über Geographie, Natur und Geschichte der Region. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand wollen wir weiter nach Provincetown, um rauszufinden, wann die Wal-Touren ablegen.

Auf dem Weg dorthin fällt uns wieder auf, wie wenig die Vegetation und das Wetter zusammenpassen. Es herrschen frühsommerliche Temperaturen, aber die Bäume haben bisher kaum ausgeschlagen. Winterwald im Sonnenschein hat schon eine seltsame Anmutung. Von unseren Vermietern im B&B erfahren wir später, dass Cape Cod 2014/2015 einen sehr langen Winter erlebt hat. Teilweise reichte der Schnee bis zu den Fensterbänken im Erdgeschoss. Es ist erst seit ein paar wenigen Wochen wirklich Frühling und bisher haben sich nur die Tulpen und andere Blumen hervor gewagt.

Provincetown ist schnell abgehakt, viel ist gegen fünf Uhr am Nachmittag nicht mehr los. Die Waltouren für heute sind beendet und auch die eigentlich kostenpflichtigen Parkplätze am Hafen sind inzwischen ohne Gebühr zu befahren. Wir nehmen uns für morgen eine Tour vor und fahren wieder Richtung Süden.

Auf dem Rückweg legen wir noch drei Stopps ein. Zunächst am Nauset Light Beach, wo Nachbildungen der „Three Sisters“, dreier kleinerer Leuchttürme stehen. Wir folgen dann dem Ocean View Drive zum Coast Guard Beach, der den schönsten Blick über Marschland und Küstenlinie liefert. Den Sonnenuntergang sehen wir schließlich am Chatham Lighthouse.

Wir beschließen, uns Abendessen zu besorgen und im Bett zu picknicken. Von Chatham fahren wir bis nach Hyannis durch, suchen den örtlichen Whole Foods auf und plündern die Kühlregale mit den vorgefertigten Gerichten (M: Sandwhich, G: Hummus, Taboulé). Der anschließende kurze Stopp by Barnes & Nobles macht M zum glücklichen Besitzer des langersehnten Buches zur amerikanischen Geschichte. Den Abend verbringen wir folglich essend und lesend im Bett, ganz dem Gedanken des Bed&Breakfast folgend.

 04.05.2015

Boston Tag 5 – Worcester, Cape Cod

Der Tag nach der Hochzeit beginnt mit Abschied nehmen. Nach und nach verabschieden sich die Gäste, die am Sonntag noch nach Hause oder weiter in den Urlaub fliegen. Wir haben für diesen Tag nur die Fahrt nach Cape Cod geplant und sind deswegen entspannt. Das Hotelfrühstück tauschen wir gegen Frühstück in der Birch Tree Bread Company, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellt. Nicht nur guter Kaffee sondern auch gutes Brot.

Anschließend verabschieden auch wir uns von E und R und bekommen noch gute Tipps von Rs Tante für Cape Cod mit auf den Weg. Ausgestattet mit Restaurant- und Ausflugsempfehlungen machen wir uns auf den Weg. Da das Wrentham Outlet direkt auf dem Weg liegt, halten wir kurz und erstehen neue Jeans für M und einen Cardigan für mich.

Danach geht’s weiter über die Bourne Bridge hinauf auf die Halbinsel. Wir nehmen nicht den Highway #6 sondern den #6A, so dass wir die Landschaft, Häuser und Dörfer besser anschauen können. Gegen 17.30 Uhr erreichen wir das Captain Farris House in Yarmouth, Brass River Village, wo wir die nächsten drei Tage verbringen werden. Luke begrüßt uns herzlich, zeigt und beeindruckt uns mit einer Tour durch das Haus und unser Zimmer. Ein typisches, eher klassisch-antik eingerichtetes B&B. Perfekt.

Das Haus verfügt über eine ganze Kiste mit Speisekarten von Restaurants der Umgebung, die wir uns die nächste halbe Stunde vornehmen. Noch hat die Saison nicht begonnen, daher müssen wir auch ein bisschen nach den Öffnungszeiten schauen. Sonntagabend scheint aber kein Problem zu sein. Wir folgen Lukes Tipp und entscheiden uns für das Ocean House Restaurant in Yarmouth. Es wird das beste Essen auf unserer Reise werden. Mit Blick auf den Ozean genießen wir Calamari, Filet Mignon als Wrap im Salatblatt, Kabeljau mit perfektem Krautsalat und Pommes, Kotelett auf  Kartoffelpüree, Profiteroles, Rharbarber-Erdbeer-Creme. Aufs Foto haben es nur der Gruß aus der Küche und die Vorspeisen geschafft, danach war es zu dunkel.

03.05.2015

Boston Tag 4 – Hochzeit

Es ist Samstag. Heute wird geheiratet. Nach einer erholsamen Nacht im King-Size-Bett machen wir uns zum Frühstück auf, das praktischerweise auf der gleichen Etage nur wenige Schritte von unserem Zimmer serviert wird. Die angebotenen Speisen und Getränke sind nicht der Rede wert, jedoch treffen wir die ersten Hochzeitsgäste vom gestrigen Abend wieder und dann gesellt sich auch das Brautpaar kurz zu uns. Und plötzlich wird klar, wie viele der uns herum frühstückenden Menschen eigentlich dazu gehören. Fast alle.

Wir verbringen den Vormittag im Worcester Art Museum und schauen uns die wunderschön ausgesuchte Sammlung und die Sonderausstellungen an. Anschließend geht es für mich zur Schönheitspflege, Hand- und Fußnägel hochzeitstauglich machen. Gegen halb vier sind wir zurück im Hotel, es bleibt nur noch eine Stunde zum Anziehen und Schminken und schon fährt der erste Shuttle-Bus.

Wir entschließen uns, gemeinsam mit K und P das Auto zu nehmen, um rechtzeitig zum Ort der Trauung zu gelangen. Uns erwartet ein Raum in einem alten Industriegebäude, der liebevoll mit persönlichen Dingen von E und R dekoriert ist: Eine Tafel mit den wichtigsten Stationen ihres Kennenlernens (erster Kuss, erstes Date, Tag und Ort des Antrags, …), Hochzeitfotos von Eltern und Großeltern, ein witziges und gleichzeitig liebevoll zusammengestelltes „Programmheft“, Blumen, ein extra gebauter, Pavillion unter dem das Paar gleich stehen wird. Hier hat sich „ein ganzes Dorf“ wie die Trauzeugin später sagen wird, viele Gedanken gemacht, um den perfekten Tag auszurichten.

Unsere Eile war gar nicht notwendig, bevor nicht alle Gäste da sind und auch die Hochzeitsgesellschaft vom Fotos machen kommt, geht es nicht los. Doch dann beginnt der Einzug. Als erstes kommt die Traurednerin, eine Cousine von R, die extra für diesen Tag eine Lizenz zum Trauen bekommen hat. Als nächstes kommt schon E, Papa an der rechten und Mama an seiner linken Seite, danach die Trauzeugen und Brautjungfern und zuletzt R, ebenfalls an der Seite ihrer Eltern.

Die Trauung ist kurz, berührend und witzig zugleich. Nach einer halben Stunde erklingen die „I do’s“ und Mr. und Mrs. B sind Mann und Frau. So sehr, wie eine Trauung in Deutschland festgelegten Abläufen folgt – Texte unterbrochen von Musik und Andacht oder Gebet – so frei ist das Paar hier, den Ablauf der Trauzeremonie ganz nach seinen Vorstellungen zu wählen.

Nachdem die Verlobung, die Hochzeitsvorbereitungen mit Kennenlernen der Eltern und Auswahl der Trauzeugen sowie der Ablauf des Tages selbst den tradtionellen (wenig flexiblen) amerikanischen Gepflogenheiten entsprach, so sehr dringt jetzt die Freiheit durch, die man sich in Deutschland an dieser Stelle wohl nie nehmen könnte. E und R gelingt es, schon mit der Wahl der Traurednerin, aber auch mit den Inhalten der Trauversprechen eine sehr persönliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen, die man einatmen und festhalten möchte.

Der Auszug der Brautleute endet direkt an der Bar und die Party beginnt mit der „Cocktail Hour.“ Es gibt lokales Bier und internationale Longdrinks. Später weichen die Getränke dem Essen, das Essen den Reden, die Reden dem Tanzen und das Tanzen dem gemeinsamen Ausklang in einer nahegelegenen Bar.

Schön war es. Erinnerungen sind es schon jetzt.

02.05.2015

Das Worcester Art Museum

Das dritte Museum auf unserer Reise ist das städtische Kunstmuseum in Worcester, kurz WAM. Wahrscheinlich sind wir einzigen Hochzeitsgäste, die den Morgen des Hochzeitstages im Museum verbringen. Wir fühlen uns jedoch sehr gut aufgehoben. Das Museumsteam gibt sich große Mühe, dass sich die Besucher wohl fühlen und verweilen. Es gibt immer wieder Inseln zum Hinsetzen, um Kindern Bücher vorzulesen, zum Kaffeetrinken und selbst eine Partie Dame kann man hier spielen. In fast jedem Raum stehen ein oder mehrere Guides, die nicht nur Sicherheitspersonal sind, sondern als Ansprechpartner für unsere Fragen zur Verfügung stehen. Auch die Oma der Braut hat hier mal als Guide gearbeitet.

Die Sammlung ist klein aber fein, sie reicht von Mittelalter und Renaissance über europäische und amerikanische Maler bis hin zur zeitgenössischen Videoinstallation von Nam June Paik. Eines unserer Lieblingsstücke findet sich direkt zu Beginn unserer Tour im Untergeschoss: Bill Viola stellt mit Union (2000) in extrem langsam gefilmten Videos die Mimik und Gestik der religiösen, mittelalterlichen Malerei nach. Und erreicht damit große Verblüffung. Unse Blick schweift immer wieder zu dem bildlichen Vorbildern an den umgebenden Wänden – und wirklich, der Aussruck vom Armen, Oberkörper und vor allem Gesicht im Video ist den mehrere hundert Jahren alten Vorbildern wahnsinnig ähnlich.

Nach zwei Stunden treten wir wieder hinaus in die Sonne. Damit das Universum im Gleichgewicht bleibt, folgt nun die eher typische Hochzeitsvorbereitung: Mani-Pedi – also Maniküre, Pediküre und Lackieren der Nägel.

Boston Tag 3 – Harvard, Beacon Hill, Boston Library, Worcester

Und auch am nächsten morgen sind wir wieder früh wach. Da wir unsere Räder noch bis halb elf nutzen können und im Hostel erst um elf auschecken müssen, entschließen wir uns zu einem schnellen Frühstück und anschließender Radtour am Fluss entlang nach Harvard. Der Radweg selbst liegt zwar am Fluss, aber eben auch neben der Autobahn. Wir müssen nicht mit anderen die Straße teilen, in der morgendlichen Rush-Hour ist es aber dennoch kein super entspanntes Radeln sondern vor allem laut. Gegen zwanzig nach neun taucht der Harvard Campus auf der anderen Flussseite auf. Und wie im Film sehen wir auch gleich die ersten Ruderer beim Training, Damen- und Herren-Achter und Vierer. Es ist wie im Film.

Wir überqueren den Fluss, lassen den Campus diesmal aus, und fahren auf der anderen Flussseite zurück in Richtung Stadt. Nach einem falschen Abzweig und kleinen Schlenker durch Fenway müssen wir uns nun langsam beeilen, um die Räder rechtzeitig zurückzubringen und auszuchecken. Aber zwei Doughnuts müssen noch mit.

Wir lassen die Taschen im Hotel und verbringen den Rest des Tages zu Fuß in der Stadt. Wir spazieren durch Beacon Hill, Back Bay und schauen uns den Copley Square an. Anschließend folgen wir Aarons Tipp und schauen uns die Boston Library an. Einmal pro Tag wird eine Führung angeboten, da diese heute aber bereits um 11.00 Uhr war, nehmen wir uns die Räume selbst vor. Besonders der Innenhof mit Springbrunnen und der große Lesesaal im ersten Stock sind einen Blick wert. Überall herrscht geschäftige Ruhe, genauso wie in der Bib zu Uni-Zeiten.

 

 

Nach einem schnellen Sandwich machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Wir treffen unsere kanadischen Mitbewohner ein letztes Mal, holen unsere Koffer und machen uns zum Mietwagenverleih auf. Erwartungsvoll, welches Auto wir wohl bekommen, stehen wir am Schalter. Der Alamo-Mitarbeiter sucht unsere Reservierung, findet nichts. Fragt nach Ms Namen und findet wieder nichts. Schreibt meinen Namen von der Reservierungsbestätigung ab, kein Treffer. Und dann fällt es auf: Der Mitwagen ist nicht für heute, sondern schon für gestern reserviert gewesen. Oh nein, in drei Stunden wollen wir in Worcester sein und jetzt haben wir kein Auto reserviert. Es lässt sich nicht mehr nachvollziehen, wie die Verwechslung im Datum zustande kam, aber durch einen Kniff, kann der hilfsbereite Mann am Counter die Reservierung doch noch aufrufen. Es gibt noch Autos, allerdings nur größere als bestellt. Wir zahlen also den Aufpreis, froh, dass die Miete doch noch klappt und brausen mit einem Nissan Altima aus dem Parkhaus.

Anstelle der mautpflichtigen Autobahn nehmen wir die alte Poststraße (Route 20) nach Worcester. Es ist Feierabendverkehr und es geht nur langsam voran. Aber stetig bewegen wir uns aus dem Bostoner Großraum und hinein in die Vororte. Bis Worcester wird es kaum richtig ländlich, so dicht ist die Gegend besiedelt. Kurz nach sieben treffen wir am Hotel ein. Gerade rechtzeitig, um die anderen Hochzeitsgäste kennenzulernen und zum Abendessen zu gehen. Wir entscheiden uns für Steak und das 111 Chop House in Worcester. Eine sehr gute Wahl, denn – obwohl wir es uns schon für Boston vorgenommen hatten – sind wir bisher noch nicht essen gegangen.

01.05.2015

 

Das Boston Hostel

Die ersten zwei Nächte in Boston verbringen wir in der Jugendherberge. Da es kein freies Doppelzimmer mehr gab, haben wir zwei Betten im gemischten Vierer-Zimmer gebucht. Wir teilen mit einem netten, älteren Paar aus Kanada, das ein paar Tage in Bosten verbringt, um anschließend mit ihrer Tochter auf Kreuzfahrt zu gehen.

Die Buchung im Hostel war eher eine Verlegenheitslösung, da wir schnell feststellten, wie teuer man in Boston nächtigt. Hotelzimmer für 300 Dollar aufwärts stellen die Mehrheit im verfügbaren Zimmerangebot. Und wenn man, wie wir so maximal um die 120 Dollar zahlen will, muss man weit raus. Später erfahren wir, dass das Hostel selbst nur 22 der insgesamt 99 Betten als Doppelzimmer hat. Und da es als eines der wenigen Häuser in der Innenstadt dieses mittlere Preissegment bedient, sind die Doppelzimmer auch recht schnell ausgebucht.

Aber, das Hostel und auch unsere Mitbewohner stellen sich als Glücksgriff heraus. Die vielen positiven Bewertungen im Internet lügen nicht. Es ist zentral gelegen und extrem durchdacht auf die Bedürfnisse von Reisenden zugeschnitten. Das Zimmer ist funktional und ausreichend groß, es gibt sogar überlange Decken, auch wenn die Betten selbst „nur“ zwei Meter lang sind. Ein Ausblick ist nicht vorhanden, bei der Lage im Theater District/ Chinatown aber auch nicht ungewöhnlich. Unser Zimmer geht nach hinten raus, der Blick auf die benachbarten Häuser und eine Klimaanlage. Wir können jedoch bei geschlossenem Fenster schlafen, so dass das nicht weiter stört.

In dem Bereich der vierten Etage, in dem auch unser Zimmer liegt, stehen für insgesamt fünf solcher Vierbettzimmer vier Badezimmer zur Verfügung. Also, keine getrennten Räume mit einer Vielzahl von Toiletten und Duschen sondern ein Bad mit Toilette, Dusche, Waschbecken. Selbst Fön und zusätzliche Frottee-Badvorleger liegen bereit. Das Hostel war gut gebucht, aber wir mussten nie auf ein freies Bad warten. Sauber waren die Bäder aber auch alle anderen Bereiche sowieso, auch das hatten viele der Bewertungen, die ich im Vorfeld gelesen hatte, betont.

Ein Frühstücksraum mit offener Küche befindet sich im 2. Stock. Das Frühstück ist kein full breakfast sondern eher ein kleines, süßes Frühstück aber dennoch ausreichend und vielfältig. Verglichen mit dem was wir aus den amerikanischen Standardhotels kennen, gibt es eine ganz gut Auswahl und nicht alle Produkte sindextra verpackt oder nur ein Fertigwaren. Es gibt Kaffee und Tee, „richtigen“ Orangen- und Apfelsaft, Toast und Bagels zum selbst toasten, Butter, Cream Cheese, Honig, Marmelade und Erdnussbutter. Dazu noch ein paar Sorten Cornflakes, Knuspermüsli, Milch und Orangenschnitze. Und, was uns erst später im Vergleich zum Holiday Inn Express in Worcester auffällt, es gibt richtiges Geschirr und Besteck, statt der sonst üblichen Plastik-Wegwerfware.

Die Küche selbst ist mit allen Sorten Töpfen und Pfannen ausgestattet, dazu wird die Grundausstattung an Gewürzen, Essig und Öl sowie sogar Ketchup und Mayo vom Hostel bereitgestellt. Damit kann man problemlos auch für nur eine oder zwei Nächte die Zutaten für Abendessen im Supermarkt einkaufen und das dann selbst kochen . Pasta und Tomatensauce geht prima, haben wir selbst ausprobiert.

Und dann ist da noch Aaron: Er kam beim Frühstück an alle Tische und fragte rum, ob jemand noch Informationen zur Stadt oder zu Unternehmungen braucht, Fragen hat, etwas wissen muss. Wir haben mit ihm unsere Pläne besprochen und noch jede Menge gute Tipps bekommen, z.B. wo wir Räder leihen können, was sich anzuschauen lohnt und wie wir gut wohin kommen. Er hat sich wirklich Zeit genommen und wusste nicht nur alles über die Stadt selbst, sondern hatte auch ein breites Wissen über Architektur, Geschichte und Politik. Von ihm hatten wir nicht nur die Tipps für den Fahrradverleih, sondern auch alle Hinweise, welche Ausstellung und welches Gebäude sich anzuschauen lohnen.

Insgesamt ein perfekter Ort für unsere ersten zwei Tage in Boston. Wir konnten von dort aus alles unternehmen, was wir uns vorgenommen hatten. Jetzt holen wir gleich unseren Mietwagen und dann geht es weiter nach Worcester.