Das Worcester Art Museum

Das dritte Museum auf unserer Reise ist das städtische Kunstmuseum in Worcester, kurz WAM. Wahrscheinlich sind wir einzigen Hochzeitsgäste, die den Morgen des Hochzeitstages im Museum verbringen. Wir fühlen uns jedoch sehr gut aufgehoben. Das Museumsteam gibt sich große Mühe, dass sich die Besucher wohl fühlen und verweilen. Es gibt immer wieder Inseln zum Hinsetzen, um Kindern Bücher vorzulesen, zum Kaffeetrinken und selbst eine Partie Dame kann man hier spielen. In fast jedem Raum stehen ein oder mehrere Guides, die nicht nur Sicherheitspersonal sind, sondern als Ansprechpartner für unsere Fragen zur Verfügung stehen. Auch die Oma der Braut hat hier mal als Guide gearbeitet.

Die Sammlung ist klein aber fein, sie reicht von Mittelalter und Renaissance über europäische und amerikanische Maler bis hin zur zeitgenössischen Videoinstallation von Nam June Paik. Eines unserer Lieblingsstücke findet sich direkt zu Beginn unserer Tour im Untergeschoss: Bill Viola stellt mit Union (2000) in extrem langsam gefilmten Videos die Mimik und Gestik der religiösen, mittelalterlichen Malerei nach. Und erreicht damit große Verblüffung. Unse Blick schweift immer wieder zu dem bildlichen Vorbildern an den umgebenden Wänden – und wirklich, der Aussruck vom Armen, Oberkörper und vor allem Gesicht im Video ist den mehrere hundert Jahren alten Vorbildern wahnsinnig ähnlich.

Nach zwei Stunden treten wir wieder hinaus in die Sonne. Damit das Universum im Gleichgewicht bleibt, folgt nun die eher typische Hochzeitsvorbereitung: Mani-Pedi – also Maniküre, Pediküre und Lackieren der Nägel.