Weihnachtsstollen 2014

Noch ist es nicht zu spät, das diesjährige Stollenrezept festzuhalten. Die Weihnachtsferien gehen heute zu Ende und es war zumindest noch ein kleines Stück Reststollen zum Fotografieren übrig.

Ergebnis der langen Warterei mit der Rezeptdokumentation hier: Auch fünf Wochen nach dem Backtag schmeckt der Stollen noch prima und ist nur wenig trocken geworden. Seine beste Zeit hatte er in der dritten Woche nach Backtermin. Der erste Advent war also nicht zu spät gewählt.

Das Rezept stammt aus dem Plötzblog, meinem Standardnachschlagewerk für alles Brot und brotähnliche Gebäck. Abwandlungen habe ich beim Mehl (Typ 550 anstelle von Weizenmehl Tipo 0) bei der Früchtemenge vorgenommen (Rosinen: 500g anstelle von 450g, Orangeat und Zitronat je 100g). Die Rummenge habe ich entsprechend erhöht und auch anstelle des Weißweins verwendet.

Da ich nicht alle Gewürzen einzeln kaufen und die Reste dann ungenutzt rumstehen haben wollte, habe ich mich für eine Gewürzmischung entschieden. Das Lebkuchengewürz von Ostmann kam in der Zusammensetzung am nähesten an die Vorgaben aus Lutz‘ Rezept heran. Hat sich bewährt und wird im kommenden Jahr wieder so gemacht.

Um wirklich sicherzugehen, dass beide Stollen durchgebacken sind, habe ich die Kerntemperatur gemessen. Sie sollte zwischen 94°C und 97°C liegen, damit der Teig wirklich durchgebacken und damit auch gut haltbar ist.

Zutaten:

Mehlkochstück

  • 40 g Weizenmehl Typ 550
  • 200 g Milch (3,5% Fett)
  • 11 g Salz

Vorteig (Hefestück)

  • 220 g Weizenmehl Typ 550
  • 135 g Milch (3,5% Fett)
  • 33 g Frischhefe

Früchtemischung

  • 500g Sultaninen
  • 100g Orangeat
  • 100g Zitronat
  • 200 g Rum (Kuba, 7 Jahre alt, 38% Alkohol)

Butter-Mandel-Gewürz-Mischung

  • 330 g Süßrahmbutter (kalt)
  • 200 g Mandeln (gerieben)
  • 50ml Milch
  • 5 g Bittermandeln (ganz)
  • 1,5 TL Lebkuchengewürz (Ostmann)
  • 70 g Zucker (fein)
  • 50 g Honig (klar)

Hauptteig

  • Vorteig
  • Mehlkochstück
  • Früchtemischung
  • Butter-Mandel-Gewürz-Mischung
  • 400 g Weizenmehl Typ 550
  • 50g Milch

Nach dem Backen

  • 200 g Süßrahmbutter
  • 100 g Feinzucker
  • ca. 200 g Puderzucker

Am Vorabend:

Orangeat und Zitronat in der Moulinette fein hacken. Zusammen mit den Rosinen in einen Schüssel geben, mit Rum übergießen (so dass sie fast bedeckt sindund 12 Stunden bei Zimmertemperatur quellen lassen. Die Früchte ab und zu durchmischen. Nach dem Quellen über ein Sieb von der übrigen Flüssigkeit trennen, wenn noch Flüssigkeit übrig ist. Die Früchte sollten vor dem Einkneten in den Teig ca. 25°C warm sein.

Die geriebene Mandeln mit 50 g heißer Milch (ca. 60°C) übergiessen und 30 Minuten lang quellen lassen. Butter (kalt), Mandeln, Zucker, Honig und Gewürze kurz miteinander verkneten (am besten in der Maschine, um nicht zuviel Handwärme einzutragen). 12  Stunden im Kühlschrank lagern.

Das Mehl für das Mehlkochstück mit der Milch und dem Salz verrühren und unter Rühren aufkochen. Solange weiterrühren bis sich eine dicke breiartige Masse gebildet hat (ca. 1-2 Minuten). Abgedeckt abkühlen und 12 Stunden ausquellen lassen.

Am Backtag:

Die Butter-Gewürz-Mischung aus dem Kühlschrank nehmen und zur Seite stellen.

Die Zutaten für das Hefestück 2 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe verkneten, um das Klebergerüst ausreichend gut zu entwickeln. Ca. 45-60 Minuten bei 24-26°C auf das dreifache Volumen gehen lassen.

Die Butter-Gewürz-Mischung nochmals kurz durchkneten. Die Butter sollte plastisch verformbar, kühl, aber nicht mehr kühlschrankkalt sein.

Den Vorteig, das Mehlkochstück, die Milch und das Mehl gemeinsam mit der Butter-Mischung 3 Minuten auf niedrigster und 10 Minuten auf zweiter Stufe verkneten bis ein weicher, nicht klebender und sich vom Schüsselrand lösender Teig entstanden ist (Teigtemperatur 24-26°C).

20 Minuten Teigruhe bei 24°C.

Anschließend schonend die abgetropfte Früchtemischung einarbeiten (niedrigste Stufe oder von Hand).

Den Teig in 2 Teile zu je gut 1 kg teilen. Jedes etwa 2cm dick ausrollen und die langen Seiten zur Mitte hin übereinanderschlagen. Da der Stollen beim Backen auseinander geht, den Teig lieber zu sehr schmalen Stollen schlagen.

30 Minuten Gare bei 24°C.

Bei 220°C sofort fallend auf 180°C 55 Minuten bei Ober- und Unterhitze mit etwas Dampf backen.

Wenn möglich, Kerntemperatur mit einem Bratenthermometer messen: 94-97°C und die Stollen sind durchgebacken. Falls diese Temperaturen noch nicht erreicht sind, weiterbacken.

Nach dem Backen die Stollen ca. 45 Minuten auskühlen lassen (Kerntemperatur 50°C) und anschließend kräftig mit 50°C heißer Butter einstreichen (oder besser: in Butter tauchen). 12 Stunden bei 12-16°C unbedeckt reifen lassen.

Am Abend des Backtages:

Stollen erneut mit Butter abstreichen (oder tauchen), mit Feinzucker bestreuen und wieder 12 Stunden unbedeckt bei 12-16°C reifen lassen. Der Zucker bildet dann mit der Butter eine feste Schicht, die den Stollen konserviert.

Am Tag danach:

Nun noch kräftig mit Puderzucker bestreuen. Die Stollen in Backpapier und danach in Alufolie verpacken und an einem kühlen Ort (12-16°C) für mindestens 3-4 Tage, idealerweise 2-3 Wochen reifen lassen.