Zeitereignisse – November 2018

In Tijuana sind rund 5000 Flüchtlinge aus mittelamerikanischen Ländern angekommen. Der Bürgermeister der Stadt ruft den humanitären Notstand aus. Die USA schließen zeitweise die Grenze. Einige Migranten versuchen, die Grenze zu stürmen. Die USA und Mexiko stehen in Verhandlung über die Behandlung der Asylanträge der Migranten.

Das sind die Zeitereignisse für diesen Monat.

Was ist Geschichte? Wie entsteht sie? Geschichte bezieht sich auf Vergangenes ist aber auch immer gegenwärtig, denn vergangene Zeitereignisse werden im Jetzt zur Geschichte erklärt. Und umgekehrt: Teile der Geschichte können in Vergessenheit geraten. Geschichte ist auch abhängig von der Perspektive und daher keinesfalls eine objektive Tatsache. Was zur Geschichte erklärt wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Geschichte wird meistens von Geschichtsschreibern, Historikern oder Personen, die mit Macht ausgestattet sind, definiert. Was würde passieren, wenn ich selbst Geschichtsschreibung betreibe? Was ist das Ergebnis, wenn man beginnt, seine eigenen Zeitereignisse zu sammeln? Wird die daraus entstehende Geschichte sich mit der offiziellen Geschichtsschreibung decken? Werden Zeitereignisse, die man im Jetzt aufzeichnet, in der eigenen geschichtlichen Rückschau unwichtig sein?

Zeitereignisse – Oktober 2018

Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen verlieren die Unions-Parteien sowie die SPD jeweils rund zehn Prozentpunkte. Kanzlerin Merkel gibt daraufhin bekannt, nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren. Die AfD ist nun in allen Landesparlamenten vertreten.

Ein Attentäter ermordet elf Menschen in einer Synagoge in Pittsburgh, um die angebliche Steuerung von massenhafter illegaler Einwanderung durch jüdische Organisationen zu verhindern. Kurz zuvor wurden mehrere Paketbomben an prominente Kritiker Präsident Trumps – u. a. Ex-Präsident Obama – verschickt. Diskutiert wird, inwiefern die Rhetorik Präsident Trumps sowie die Verbreitung von Verschwörungstheorien und unwahren Fakten über soziale Medien die Motivation zur Ausübung der Attentate bekräftigt haben.

Brasilien wählt den wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem demokratischen Rechtstaat als rechtsextremistisch geltenden Jair Bolsonaro zum Präsidenten.

Die Hamburger AfD schaltet eine Internetplattform frei, auf der Schüler Lehrer melden können, die sich politisch äußern. Die Partei beruft sich auf die Einhaltung des Neutralitätsgebots.

Mehrere Tausend Flüchtlinge aus Honduras, Guatemala und El Salvador haben sich zu einer Karawane vereinigt mit dem Ziel, die Grenze zu den USA zu überqueren. Ein zwischenzeitliches Bleibeangebot der mexikanischen Regierung hat die Mehrzahl der Flüchtlinge abgelehnt.

Das sind die Zeitereignisse für diesen Monat.

Was ist Geschichte? Wie entsteht sie? Geschichte bezieht sich auf Vergangenes ist aber auch immer gegenwärtig, denn vergangene Zeitereignisse werden im Jetzt zur Geschichte erklärt. Und umgekehrt: Teile der Geschichte können in Vergessenheit geraten. Geschichte ist auch abhängig von der Perspektive und daher keinesfalls eine objektive Tatsache. Was zur Geschichte erklärt wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Geschichte wird meistens von Geschichtsschreibern, Historikern oder Personen, die mit Macht ausgestattet sind, definiert. Was würde passieren, wenn ich selbst Geschichtsschreibung betreibe? Was ist das Ergebnis, wenn man beginnt, seine eigenen Zeitereignisse zu sammeln? Wird die daraus entstehende Geschichte sich mit der offiziellen Geschichtsschreibung decken? Werden Zeitereignisse, die man im Jetzt aufzeichnet, in der eigenen geschichtlichen Rückschau unwichtig sein?