Boston Tag 8 – Zurück in die Stadt, Baseball

Der letzte Tag in Cape Cod beginnt mit Butterscotch Muffin gefolgt von French Toast mit Grand Marnier und Würstchen. Yay, harter Alkohol um 09.00 Uhr morgens ist, nun ja, auch mal was Neues. Den Grand Marnier schmecken wir deutlich, auch wenn er von Eiern und fluffigem Toast begleitet wird.

Anschließend kurzer Zahlungsausfall unsererseits: Beide Kreditkarten haben ihr Limit erreicht und wir können unserer Zimmer im Captain Farris House nicht zahlen. Ein kurzer Anruf bei der Bank – zum Glück ist es in Deutschland ein Arbeitstag und erst nachmittags – ein Auftrag mit Bitte um Sofortüberweisung vom Konto zur Karte und 20 Minuten später kann die Transaktion abgewickelt werden. Zum Glück.

Wir machen uns auf und verlassen Cape Cod über die andere Brücke – die Sacamore Bridge. Einen Zwischenstopp machen wir noch in Plymouth, um zu schauen, wo die ersten Siedler angekommen sind. Leider bekommen wir den Nachbau der Mayflower nicht zu sehen, da diese über den Winter immer eingelagert und wird und noch nicht wieder hervorgeholt wurde.

Um drei Uhr erreichen wir Cambridge und beziehen unsere Unterkunft. Ein Guesthouse, das seine Zimmer auch über AirBnB anbietet. Da wir die Adresse, den Code für die Tür und die Zimmernummer kennen, lassen wir uns selbst rein und geben den Vermieterin nur per SMS Bescheid, dass wir angekommen sind. Wir räumen das Auto aus, lassen Koffer und alles Unnötige da und machen uns auf in die Stadt, um pünktlich um vier den Wagen zurück zum Mietwagenverleih zu bringen.

Wir haben noch keinen so rechten Plan für den Abend und gehen erstmal kurz in die Stadt noch kleinere Einkäufe erledigen. Irgendwann fällt M ein, dass heute ja Baseball sein könnte, wir laufen in ein Kaufhaus nach der Suche nach einem offenen WiFi-Netz, das uns sagt, ob die Red Sox heute und wenn ja, ob sie zu Hause in Boston spielen. Zu den Giants hatten wir in San Francisco nie gehen können, weil die Saison fast vorbei war, als wir ankamen.

Wir finden heraus, dass die Red Sox heute tatsächlich im Fenway Park spielen und zwar gegen die Tampa Bay Rays. Ob das Spiel jedoch ausverkauft ist, lässt sich der mobilen Seite des Ticketing Systems nicht entnehmen. Es sind noch zwei Stunden bis Spielbeginn und wir beschließen, unser Glück zu versuchen. Die Bahnen in Richtung Fenway Park sind rappelvoll, die Pendler fahren nach Hause, die ersten Fans zum Spiel. Bereits auf dem Weg von der U-Bahn zum Station werden wir mehrfach wegen Tickets angesprochen. M fragt einen Verkäufer nach dem Preis und bekommt Karten für 50 Dollar angeboten. Da wir uns überhaupt nicht über die Preisspanne und die verschiedenen Sitzkategorien informiert haben, beschließen wir erstmal, zum Eingang weiterzugehen und herauszufinden, ob auch noch regulär über die Kasse Karten verkauft werden.

Es ist nicht ausverkauft. Wir können noch Tickets ab 24 Dollar bekommen und entschließen uns eine Kategorie höher auf 36 Dollar pro Person zu gehen. Dafür sitzen  unter dem Dach mit sehr gutem Blick auf Pitcher, Schlagmann und Feld.

Das Spiel geht um 19.30 Uhr los und dauert bis kurz nach 11. Irgendwann um acht bekommen wir Hunger und versorgen uns mit Hotdogs. Viel Action gibt es nicht. Homeruns werden ja nur bejubelt, wenn die Red Sox einen machen. Und das passiert erstmal nicht. Stattdessen schlägt Evan Longoria von den Tampa Bay Rays zwei Homeruns. Am Ende verlieren die Red Sox mit 3 zu 5.

Da Cambridge praktisch auf der gegenüberliegenden Flusseite liegt, entschließen wir uns, zu Fuß zurück zum Guest House zu gehen. Etwa 40 Minuten dauert der Spaziergang durch die Nacht. Im Winter in San Francisco waren wir fast nie laufend nachts unterwegs, weil es mir immer zu viel Angst machte. Aber hier im Frühling, auf dem Campusgelände mit den weiteren Baseball-Fans, die nach Hause laufen, ist es weder gefühlt noch tatsächlich gefährlich. Sondern einfach nur eine schöne Frühlingsnacht.

06.05.2015