Boston Tag 7 – Wale schauen

Die die die eine Sache, die wir unbedingt machen wollten, war: Wale anschauen. Das haben wir uns für heute vorgenommen. Gestern hatten wir schon ausgekundschaftet, wann und wo die Bootstouren ablegen. In der Nebensaison fährt täglich nur ein Schiff, das zu zwei Zeiten ablegt, um 10.00 Uhr und um 13.00 Uhr. Mit dem ausgiebigen Frühstück in unserem B&B – diesmal gab es nach dem obligatorischen Muffin, Wraps zum Frühstück, ganz dem Anlass des Cinco de Mayo entsprechend –  und der rund einstündigen Fahrt nach Provincetown war klar, dass wir die 10.00 Uhr Tour nicht erreichen konnten. Wir entschieden uns, unser Glück auf 13.00 Uhr zu versuchen, war ja Nebensaison und kaum Leute unterwegs.

Gegen 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg, hielten nochmal beim Supermarkt, um Wasser und ein kleines Picknick einzukaufen und kamen um kurz nach 12.00Uhr am Hafen in Provincetown an. Als erstes ging es schnurstracks zum Kassenhäuschen, um die Tickets fürs Boot zu erwerben. Auf meine unschuldige Frage hin, ob noch Plätze frei sind, schüttelte die Gästebetreuerin langsam den Kopf. Ausgerechnet diese Tour sei schon komplett gebucht, mehrere Schulklassen und zwei Reisegruppen hätten sich angemeldet. Wenn wir wollten, könnten wir warten und auf Restplätze hoffen, falls von den vorangemeldeten Besuchern nicht alle auftauchen sollten. Und schon sahen wir unser Wal-Tour-Pläne als erledigt an, wir beratschlagten kurz und mein Optimismus siegte über Ms Skepsis. Wir beschlossen, zu parken und zu warten und zu hoffen.
Und wir hatten Glück. Obwohl alle Gruppen kamen war das Boot noch nicht voll und wir konnten als letzte über die Reling steigen.


Dann ging es los. Wir waren noch nicht einmal 10 Minuten gefahren, als im Hafenbecken die ersten Delfine auftauchten. Das Schiff kreiste ein wenig um sie herum, damit auch alle Besucher back- und steuerboards einen Blick und ein Foto erhaschen konnten. Dann ging es aus dem Hafen hinaus in Richtung Norden. Wale suchen.
Unsere Augen blickten unablässig zwischen Wasser und Küste hin und her und suchten die charakteristische Schwanzflosse. Irgendwas in der Art hier, erwarteten wir zu sehen:

Und was wir dann zu sehen bekamen, war das. Phänomenal, wie nah die jungen Buckelwale dem Schiff kamen, sich wieder entfernten, es umrundeten, mal den Rücken, mal den Bauch, mal den Kopf und mal die Schwanzflosse aus dem Wasser steckten. Alles untermalt von der Geräuschkulisse der Schulkinder, die gar nicht wussten, wohin mit ihrer Begeisterung. Und neben den vielen Fotos und Filmen, die wir gemacht haben, blieb trotzdem noch genügend Zeit, die Wale auch ausgiebig zu beobachten, ihre Anatomie und die verschiedenen Zeichnungen zu entdecken.

Wir waren insgesamt drei Stunden unterwegs, bevor wir gegen vier wieder in Provincetown anlegten. Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Stopp in Pilgrim Heights und vertreten uns bei einer halbstündigen Runde auf dem Pilgrim Swamp Trail ein bisschen die Beine. Wir bekommen Hunger und entscheiden uns, zum Abendessen die Trattoria auszuprobieren, die uns zwei andere Gäste des B&Bs am Sonntag empfohlen hatten. Der Tag endet also ganz gemütlich, mit Pasta essen und Walvideos schauen.

05.05.2015