Sonntagskuchen 06/52 – Quarkkuchen ohne Boden

Wieder einmal ein Geburtstagskuchen. Und seit Ewigkeiten mal wieder ein Quarkkuchen ohne Boden. Den habe ich bisher wahrscheinlich nur ein- oder zweimal überhaupt gebacken. Einfach, weil ich den Quarkkuchen mit Eischnee viel lieber mag und den Mehraufwand des Teigmachens, Ausrollens und In-die-Form-Bugsierens daher nicht scheue.

Diesen Kuchen sollte man nur mit einer 28 cm Springform backen. Aus der 26 cm Springform, die ich zur Hand hatte, ist er beim Backen nämlich übergelaufen. Ein Blech untendrunter hat schlimmeres verhindert, der Rand sieht auf den Fotos aber entsprechend mitgenommen aus.

Achtung: Die Quarkmasse bräunt (trotz Einschub auf der untersten Leiste) sehr schnell. Bei mir war der Kuchen schon nach einer halben Stunde deutlich dunkler als auf dem Rezeptbild. Daher habe ich die Ofentemperatur insgesamt ein bisschen runtergeschraubt und die Backzeit verlängert. Trotzdem unbedingt nach 30-40 Minuten nachschauen und den Kuchen mit Alufolie abdecken oder – wenn möglich – den Ofen auf Unterhitze umstellen.

Den Kuchen wirklich erst kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben. Er ist so feucht, dass sich der Zucker binnen Minuten auflöst und nicht mehr sichtbar ist.

Quarkkuchen ohne Boden (Käsekuchen ohne Boden)

Springform (28 cm)

Zutaten:

  • 1 kg Magerquark
  • 6 Eigelb
  • 1 Zitrone (Saft + Schale)
  • 200 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Pk. Vanillezucker
  • 250 g weiche Butter
  • 100 g Grieß
  • 1 Pk. Backpulver
  • 6 Eiweiß
    etwas Mehl und Butter für die Form

Zubereitung:

  1. Den Quark auf ein Sieb geben und mindestens so lange abtropfen bis er an der Reihe ist. Wenn man vorher schon dran denkt, gerne auch schon früher. In dem Fall auch die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur weich werden lassen.
  2. Den Backofen auf 175 Grad vorheizen.
  3. Butter auf mittlerer Hitze schmelzen.
  4. Mit ein paar Tropfen der geschmolzenen Butter die Springform fetten und anschließend mehlen.
  5. Eier trennen. Eigelb in eine sehr große Schüssel geben, die Hälfte des Zuckers, Vanillezucker, Zitronenabrieb und Zitronensaft sowie Butter hinzugeben.
  6. Eiweiß in einer zweiten Schüssel auffangen und mit Salz und der zweiten Hälfte des Zucker steif schlagen.
  7. Mit den gleichen (ungewaschenen) Mixstäben die Eigelbe, Zucker, Vanillezucker, Zitronenabrieb, Zitronensaft und Butter in der anderen Schüssel cremig rühren. Anschließend den Quark unterrühren.
  8. Den Grieß mit dem Backpulver mischen. Grieß-Backpulver-Mischung sowie Eischnee unter die Quarkmasse heben.
  9. Die Quarkmasse in die gefettete und bemehlte Springform einfüllen und glatt streichen.
  10. In den vorgeheizten Backofen stellen (unterste Einschubleiste). Bei 175 Grad etwa 80-90 Minuten backen. Nach spätestens 40 Minuten schonmal nachschauen, wie schnell die Quarkmasse bräunt und ggf. mit Alufolie abdecken.
  11. Kuchen in der Springform vollständig auskühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Quelle: Essen und Trinken, Quarktorte ohne Boden.

Sonntagskuchen 05/52 – Marmorkuchen

Ein Kuchen mit fünf Eiern, von dem man – bei wenigen Sonntagskaffeegästen –  auch noch die ganze nächste Woche etwas hat. Ganz im Gegensatz zu den Windbeuteln, die im März noch folgen: Gleiche Menge Eier, am gleichen Tag noch aufgegessen.

Ich mache den Marmorkuchen am häufigsten mit flüssiger (statt weicher) Butter, weil ich immer vergesse, sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen. Dann verwende ich den heißen Topf mit den Butterresten unausgespült wieder und gebe die gesamte gehackte Schokolade hinein, sodass etwa die Hälfte anschmilzt. Zudem nehme ich nie eine zweite Schüssel, sondern gebe die Hälfte der hellen Kuchenmasse schonmal in die Form, bevor ich die zweite Hälfte mit der (halb geschmolzenen, halb stückigen) Schokolade anrühre.

Marmorkuchen

Kastenform (30cm) oder Gugelhupfform

Zutaten

250g Zucker
250g weiche Butter
1 Pk. Vanillezucker (oder 1EL selbstgemachten)
5 Eier
150ml Sahne
1 Prise Salz
300g Mehl
2 TL Backpulver
200g Kochschokolade / Kuvertüre / Zartbitterschokolade

Zubereitung

  1. Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur weich werden lassen. Wenn es schneller gehen soll, bei mittlerer Hitze auf dem Herd schmelzen und kurz abkühlen lassen.
  2. Backofen anschalten und auf 190 Grad vorheizen.
  3. Mit einem Klecks der (weichen oder flüssigen Butter) die Form fetten und anschließend mehlen.
  4. Zucker, weiche/flüssige Butter und Vanillezucker mit Schneebesen oder Mixer schaumig rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  5. Eier nacheinander beifügen und weiterrühren, bis die Masse hell wird.
  6. Sahne und Salz beifügen und gut unterrühren.
  7. Mehl und Backpulver mischen, sieben und unter die Eimasse heben.
  8. Die Hälfte dieses Teiges in die Form geben, je nach Form geht das in großen Klecksen mit ein bisschen Abstand dazwischen.
  9. Die Schokolade hacken bzw. in Würfel schneiden. Die Hälfte der Schokolade schmelzen, die andere Hälfte direkt zum Teig geben. Geschmolzene Schokolade ebenso unter den restlichen Teig heben.
  10. Den dunklen Teig auf den hellen bzw. zwischen die hellen Kleckse in die Form geben. Mit einer Gabel oder einem großen Löffeln die beiden Teige wie eine Spirale vom kurzen Ende der Kastenform zum anderen kurzen Ende durchziehen, sodass eine schöne Marmorierung entsteht.
  11. Den Kuchen bei 190° Unter-/Oberhitze 60 Minuten auf der 1. Einschubleiste von unten backen. Stäbchenprobe.
  12. Nach dem Backen etwa 15 Minuten abkühlen lassen, vorsichtig aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter vollständig durchkühlen lassen.

Quelle: Eva Ohrem, Grosis Marmor-Gugelhopf, Deichrunner’s Küche, 2008.

Sonntagskuchen 04/52 – Quarkkuchen mit Eischnee

Bei diesem Kuchen gelernt: Mittags backen und zum Kaffeetrinken essen klappt nicht. Der braucht schon ein paar Stunden zum Auskühlen, selbst im Winter auf dem Balkon. Ob er frisch am Backtag oder gut durchgekühlt am nächsten Tag besser schmeckt, darüber streiten sich die Menschen. Ich mag ihn auch sehr gerne frisch, noch ganz leicht warm, würde den Backzeitpunkt aber immer eher an den eigenen Kalender anpassen, als an die „Bedürfnisse“ des Kuchens.

Das ist seit Jahren mein Standard-Geburtstagskuchen. Kindheitserinnerungen und so. Aber auch, weil er einfach gut ist. Er heißt absichtlich auch noch so, wie ihn meine Oma und Mama nennen. Quarkkuchen, nicht Käsekuchen. In meinen Augen ist es auch kein „wirklicher“ Käsekuchen, weil man ihn geschmacklich in die Richtung Vanille-Sahne haben will, nicht in die zitronige Geschmacksecke, die eigentlich das Merkmal eines Käsekuchens ist. In manchen Regionen wird er Goldtröpfchenkuchen genannt, weil sich nach dem Abkühlen auf dem Eischnee, kleine gold-rote Zuckertröpfchen bilden können.

Ich habe das Familienrezept über die Jahre leicht angepasst, weil ich die ursprüngliche Ölmenge (eine Tasse, 125 ml) immer schon viel fand und mich fragte, ob es die wirklich braucht. Braucht es nicht, es klappt auch prima mit Schlagsahne. Zudem habe ich das Backpulver, das eigentlich im Mürbeteig des Bodens vorgesehen ist, irgendwann ohne Schaden weggelassen.

Die Quarkmasse ist wahnsinnig flüssig, daher gut darauf achten, den Mürbeteig lückenlos in der Form zu verteilen und insbesondere an der Naht/Öffnung des Springformringes gut hochzuziehen. Eine 28cm Springform ist bei der Quark-Menge auf jeden Fall notwendig, sonst läuft der Kuchen beim Backen über. Falls nur eine 26cm Springform vorhanden ist, die Zutaten der Füllung auf 500g Quark runterskalieren.

Quarkkuchen mit Eischnee (Käsekuchen mit Eischnee, Goldtröpfchentorte)

Springform, 28cm

Zutaten:

Für den Boden

  • 175g Mehl
  • 1 Ei
  • 75g Zucker
  • 75g Butter
  • 1 Prise Salz

Für die Quarkmasse

  • 750g Quark
  • 200g Zucker
  • knapp 1/2 l MIlch (ggf. tun es auch 400ml)
  • 150ml Schlagsahne
  • 1 Ei
  • 4 Eiweiß
  • 1 Päckchen Vanille-Puddingpulver (alternativ: 25g Speisestärke und 1 Vanilleschote)
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Für den Eischnee

  • 4 Eiweiß
  • 1 Prise Salz
  • 100g Zucker

Zubereitung:

  1. Ofen auf 175 Grad vorheizen.
  2. Mehl, Salz, Zucker und Ei in eine Schüssel für den Mürbeteig geben.
  3. Butter abwiegen, dazugeben. Springform fetten, Reste ggf. zum Mürbeteig geben und mit den gleich weiterarbeiten und die Mürbteigzutaten rasch zu einem glatten Mürbeteig verkneten.
  4. Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche auf rund 30 cm ausrollen, in die Springform geben, Rand hochziehen (besonders am Verschluss). Springform mit Mürbeteig im Tiefkühler (oder Kühlschrank) für die nächsten 10-15 Minuten parken, solange die Quarkmasse gemacht wird.
  5. Vier Eier trennen, Eigelb in die große Schüssel geben, in der gleich die Quarkmasse angerührt wird. Eiweiß in einer Schüssel auffangen, die groß genug ist, um später Schnee daraus zu schlagen. Eiweiß im Kühlschrank parken.
  6. In einer der großen Schüssel mit den Eigelb die weiteren Zutaten hinzufügen: Quark, Zucker, Vanille-Puddingpulver, Milch, Sahne und das ganze Ei. Mit dem Schneebesen zu einer homogenen Masse verrühren. Mixen lohnt sich hier oft nicht, weil die Masse wirklich flüssig ist und es ordentlich spritzt.
  7. Mürbeteig aus dem Tiefkühler (Kühlschrank) holen, Masse in die Form gießen.
  8. Bei 175 Grad etwa 50 Minuten backen. Spätestens, wenn der Rand beginnt braun zu werden, mit dem Eischnee weitermachen.
  9. Nach etwa 45-50 Minuten Eischnee aus dem Kühlschrank holen, mit einer großen Prise Salz anschlagen und nach und nach den Zucker einrieseln lassen und steifschlagen. Wenn unsicher, eher einen Tick zu wenig als zu viel schlagen, weil er sich im „cremigen“ Zustand besser streichen lässt.
  10. Ofentür öffnen, Kuchen kurz rausnehmen oder auf dem Rost zumindest nach vorn ziehen. Eischnee auf den Kuchen streichen, dabei aufpassen, dass der Eischnee auf der Quarkmasse landet aber nicht auf dem Rand der Springform (etwa 1cm Rand freilassen). Sonst klebt das später extrem und lässt sich schlecht aus der Form lösen.
  11. Kuchen etwa 20 Minuten bei 175 Grad weiterbacken, bis der Eischnee braun ist und der Kuchen nicht mehr zu sehr in der Mitte schwabbelt.
  12. Kuchen nach dem Backen in der Form auf einem Rost auskühlen lassen. Das dauert selbst im Winter auf dem Balkon etwa 2-3 Stunden. Geht auch sehr gut über Nacht. Schneidet man ihn noch warm an ist er zwar sehr lecker (wie Soufflé), läuft aber beim Anschneiden davon und lässt jede Menge Flüssigkeit.

Quelle: Rezept von Mama, abgewandelt und kombiniert mit dem von Petra.

Sonntagskuchen 03/52 – Rüblikuchen

Und auch das dritte Januarrezept kommt erst, wenn es schon längst Februar ist. Dennoch hängen wir es kalendarisch in die Woche, in der es auch den Kuchen gab. Um ehrlich zu sein: Es gab an dem Sonntag nicht den Kuchen auf den Bildern, sondern die erste Version davon. Die war ein Reinfall, durchgebacken aber dennoch zusammengefallen, weil zu feucht. Dann habe ich auf mein bewährtes Rezept zurückgegriffen und alles war gut. (Edit: Hätte ich mal dran gedacht, dass ich – noch in Kalifornien – auf diesem Blog schon einmal ein Möhrenkuchen-Rezept aufgeschrieben hatte.)

Es ist quasi ein Karottenbiskuit. MIt einem amerikanischen Carrot Cake hat dieser hier nicht viel zu tun. Es fehlen die dafür typischen Zutaten Pekanüsse, brauner Zucker und Zimt. Dennoch ein sehr leckerer luftiger Kuchen, entweder für den Winter (weil es gerade eher Wurzelgemüse als Obst Saison hat) oder – als Klassiker – später für Ostern.

Wichtig ist, den Kuchen rasch nach dem Backen vollständig aus der Form zu lösen und auf ein Kuchengitter setzen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Daher hat er auch das schöne Streifenmuster, das man auf dem Bild noch durch die Glasur durchsieht.

Rüblikuchen, Karottenkuchen

Springform, 28cm

Zutaten:

  • 250g Möhren
  • 200g gemahlene Mandeln
  • 50g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 6 Eier
  • 160g Zucker

Für die Glasur:

  • 125 g Puderzucker
  • Saft von 1 Zitrone (ggf, weniger, je nach Größe, nach und nach zugeben)

Zubereitung:

  1. Ofen auf 180 Grad vorheizen.
  2. Möhren reiben, am besten in lange dünne julienne-artige Streifen.
  3. Mandeln, Mehl und Backpulver in einer Schüssel mischen.
  4. Form fetten und mehlen (etwa 1 gehäufter TL Mehl). Überschüssiges Restmehl zur Mandel-Mehl-Mischung geben.
  5. Eier trennen, Eigelb in kleiner Schüssel auffangen, Eiweiß in großer Schüssel steif mit einer großen Prise Salz anschlagen und dann nach und nach den Zucker zugeben und steif schlagen.
  6. Eigelb eines nach dem anderen unter das Eiweiß ziehen, bis ein gelber, fluffiger Schnee entsteht.
  7. Mandel-Mehl-Gemisch und Möhren mit dem Schneebesen in wenigen, unterhebenden Bewegungen unterziehen.
  8. Teig in die Form geben.
  9. Kuchen etwa 40-45 MInuten backen (Stäbchenprobe).
  10. Kuchen 3-5 Minuten kurz abkühlen lassen und vollständig aus der Form lösen und auf ein Kuchengitter setzen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Daher hat er auch das schöne Streifenmuster, das man auf dem Bild noch durch die Glasur durchsieht.
  11. Kuchen auf dem Rost auskühlen lassen. Das dauert je nach Wetter etwa 1-2h.
  12. Für die Glasur Puderzucker in eine Schüssel geben und nach und nach den Zitronensaft dazugeben, solange bis eine dickflüssige Konsistenz entsteht. Glasur auf den Kuchen geben.

Quelle: Eigenes Rezept (mal auf dem „Beipackzettel“ einer neu gekauften Springform entdeckt).

Sonntagskuchen 02/52 – Grapefruit and Meyer Lemon Bundt Cake

Das Kuchenprojekt startete ambitioniert und dann waren erstmal sechs Wochen Ruhe. Die gute Nachricht: Es gab jeden Sonntag Kuchen. Die schlechte: ich habe Blogrückstand und noch nicht alle Rezepte aufgeschrieben. Das hole ich jetzt nach und datiere in die Wochen zurück, in denen es die Kuchen auch gab.

Der zweite Kuchen in diesem Jahr war der Grapefruit-Meyer Lemon-Bundt Cake von Yossy Arefi, den ich mit Bergamotten-Zitronen anstelle der Meyer-Zitronen gebacken habe. Meyer-Zitronen kennen wir noch aus unserer Zeit in Kalifornien, aber leider waren sie hier nicht zu bekommen. Aber auch mit normalen Zitronen oder eben den Bergamotten, die ich beim Basic bekommen habe, funktioniert er gut.

Der Kuchen hat 600g Zucker, die ich in meinem Fall auch nicht reduziert habe, da die Bergamotten sehr sauer waren. Er ist wirklich sehr lecker, total weich und saftig aufgrund des mitgebackenen Fruchtfleischs von Grapefruits und Zitronen. Das macht einiges an Arbeit in der Vorbereitung, benötigt vier separate Schüsseln und da auch die Backtemperatur eher niedrig ist, ist man mit rund 4h Gesamtzeit für Vorbereitung und Backen dabei. Und dann ist der Kuchen noch längst nicht kalt.

Da ich meine große Gugelhupfform nicht zur Hand hatte, habe ich den Kuchen in der 28cm-Springform gebacken.

Grapefruit-Zitronen-Kuchen nach dem Rezept von Yossi Arefi (abgewandelt)

Springform, 28 cm

Zutaten:

  • 1 mittelgroße, gelbe Grapefruit
  • 2 Zitronen (bei mir: Bergamotte-Zitronen)
  • 600g Zucker
  • 375g Mehl
  • 1/2 TL Backpulver
  • 3/4 TL Salz
  • 225g weiche Butter
  • 6 große Eier (Raumtemperatur)
  • 200g Schmand (Raumtemperatur)

Für die Glasur:

  • 125g Puderzucker
  • Saft von 1 Zitrone (ggf. weniger, je nach Größe, nach und nach zugeben)

Zubereitung:

  1. Ofen auf 160 Grad vorheizen. Butter auspacken, mit dem Butterpapier oder einem Stück Butter die Kuchenform fetten. Restliche Butter in eine (die größte) Schüssel geben (oder kurz im Topf schmelzen, wenn sie noch nicht zimmerwarm und weich ist).
  2. Zucker abwiegen und in eine separate Schüssel geben.
  3. Zitronen und Grapefruit (mit Spülmittel und Bürste) unter warmem Wasser abschrubben, um das überschüssiges Wachs und die ggf. behandelte Schale zu säubern.
  4. Zesten von Grapefruit und den drei Zitronen abreiben (bzw. mit dem Sparschäler schälen und in dünne Streifen schneiden). Wenn gewünscht, einen Teil der Zesten für die Deko zurückbehalten (Hier habe ich aufgeschrieben, was ich damit mache). Den Rest zum Zucker in die Schüssel geben. Mit der Hand die Zesten im Zucker vermischen/verkneten/verreiben und zur Seite stellen.
  5. Zwei Zitronen und die Grapefruit filetieren. Dazu eine Schüssel, Messer und Brett bereitstellen. Boden und Deckel der Schale abschneiden, die restliche Schale bis zum Fruchtfleisch runterschneiden und dann die Filets des Fruchtfleischs zwischen den Trennhäuten rauspulen, kleinbrechen, Kerne entfernen, Saft aus der verbleibenden Karkasse dazudrücken.
  6. In einer vierten Schüssel Mehl, Backpulver und Salz vermischen. In dem Schritt auch die Form mehlen (etwa 1 gehäufter TL Mehl reicht dafür) und das überschüssige Mehl in die Mehlmischung auskippen.
  7. Butter mit dem Mixer aufschlagen und dabei die Hälfte der Zucker-Zesten-Mischung zugeben. Nach und nach den Rest der Zuckermischung zugeben und etwa 5 Minuten weiterschlagen. Die Butter-Zucker-Mischung wird dabei heller und fluffig.
  8. Jetzt die Eier eines nach dem anderen zugeben und jedes etwa 30 Sekunden untermixen. Es sollte eine homogene Masse entstehen. Das ist einfacher, wenn auch die Eier Zimmertemperatur haben. Kommen sie aus dem Kühlschrank, kann es sein, dass die Masse gerinnt. Das ist nicht hübsch und auch nicht ideal, erledigt sich später aber von selbst, wenn das Mehl dazu kommt. Also keine Panik.
  9. Im vorletzten Schritt Schmand und Mehlmischung dazugeben und nur kurz mixen. Im Zweifel auch unterheben, bis es gerade so vermengt ist.
  10. Als letztes dann die Fruchtstücke und den Saft dazugeben und unterheben. Die Masse in die Form umfüllen, glattstreichen und in den Ofen geben.
  11. Bei 160 Grad 60-75 Minuten backen, die Backzeit hängt von der Form ab. Bei mir waren es 75 Minuten. Im Zweifel Stäbchenprobe (Holzstäbchen) oder Backthermometer einsetzen.
  12. Kuchen etwa 20 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Rost auskühlen lassen.
  13. Für die Glasur Puderzucker in eine Schüssel geben und nach und nach den Zitronensaft dazugeben, solange bis eine dickflüssige Konsistenz entsteht. Glasur auf den Kuchen geben. Wenn noch Zesten für die Deko übrig sind, diese auf die noch feuchte Glasur geben und trocknen lassen.

Quelle: Yossi Arefi, Sweeter of the Vine: Fruit Desserts for Every Season, 2016.

 

Sonntagskuchen 01/52 – Schmandkuchen

Das neue Jahr bringt einen neuen Vorsatz mit sich: Einmal die Woche möchte ich Kuchen backen. Halte ich das durch, werde ich am Jahresende auf 52 Kuchen kommen und mir gleichzeitig eine Art saisonalen Kuchenkalender geschaffen haben, in dem ich immer wieder nachschauen kann.

Den Anfang macht ein Schmandkuchen. Klassisch für die erste Januarwoche wäre ein Dreikönigskuchen gewesen, aber einerseits wollte ich – nach dem Stollen – nicht schon wieder einen Hefekuchen und zum anderen sollte er geburtstagstauglich sein. Er wurde nämlich verschenkt.

Das Rezept von meiner Oma schlummerte unerreichbar in meinem Rezepteordner, also musste ich im Gedächtnis kramen, wie nochmal das Schmand-Pudding-Verhältnis ist und nach dem Rest ein wenig googlen. Beim Einkaufen kam dann die Feststellung hinzu, dass selbst das Bourbon-Vanille-Puddingpulver der bekannten Backmarke zugesetztes Aroma und Farbstoffe enthält. Mein Ehrgeiz für die Schmandcreme ohne Päckchen-Pudding-Pulver zu kochen war geweckt. Speisestärke war im Haus und Vanilleschoten gab es auch.

Zudem habe ich – ebenfalls vor dem Regal mit den Backzutaten – beschlossen, dass er ohne Tortenguss (oder Agar-Agar) als Alternative auskommen muss. Ist zwar hübscher mit, weil die Oberfläche schön glänzt. Aber da ich noch nicht sicher war, wann ich backen würde, wollte ich den zusätzlichen Arbeitsschritt sparen. Und nicht unbedingt Gelatine verwenden, wenn es nicht sein muss.

Nach einer Nacht (oder ein paar Stunden) im Kühlschrank ist er vollständig durchgekühlt und schmeckt am besten. Für mich ist es irgendwie ein Winterkuchen, weil er mit Dosenobst auskommt. Zudem fand ich, die Abwechslung zu den vorweihnachtlichen Gewürzkuchen, Hefegebäcken und Plätzchen schön.

Geschmacklich erinnert er aber sehr an den Sommer. Dann würde ich ihn wahrscheinlich mit frischen Nektarinen, Aprikosen oder Pflaumen machen.

Schmandkuchen mit Mandarinen und Butter-Mürbeteigboden

Springform, 28 cm

Für den Boden:

  • 1 Ei
  • 1 TL Backpulver
  • 80g Zucker
  • 80g Butter
  • 200g Mehl (Typ 550)
  • Butter für die Form
  • Mehl zum Ausrollen

Für den Belag:

  • 1 Vanilleschote (weglassen, wenn Puddingpulver verwendet wird)
  • 50g Speisestärke (entspricht etwa 5 EL, alternativ: 2 Päckchen Vanille-Puddingpulver)
  • 1/2 Liter Milch
  • 40g Zucker
  • 140 g Zucker
  • 800g Schmand (24% Fettgehalt, entspricht 4 Bechern)
  • 270g Mandarinen (entspricht 2 Dosen bei einem Abtropfgewicht von je 135g)

Zubereitung

  1. Mehl, Backpulver und Zucker vermischen. Ei aufschlagen und hinzugeben. Dann die Form (Boden und Rand) buttern und, wenn dabei Butter übrig bleibt, diese mit neuer Butter zu 80g abwiegen und in kleinen Stücken auf das Mehl geben. Mit den Butterfingern dann direkt weiterarbeiten und alle Zutaten rasch zu einem glatten Mürbeteig kneten.
  2. Den Teig direkt weiterverarbeiten, ausrollen und in die Springform geben. Dabei einen Rand hochziehen. Mit einer Gabel kleine Löcher stechen. Die Springform dann solange im Gefrierschrank oder Kühlschrank parken, bis der Belag fertig ist.
  3. Backofen auf 160 Grad vorheizen.
  4. 500ml Milch im Messbecher abmessen, 350g davon in den Topf umschütten. Die Vanilleschote halbieren, auskratzen und sowohl Mark als auch Schote mit in den Topf geben und den Herd anschalten. Die restliche Milch im Messbecher mit der Speisestärke und den 40g Zucker (2 EL) verrühren. Wenn die Milch kocht, Vanilleschote rausfischen und die Stärkemischung in die kochende Milch rühren. Einmal kurz aufblubbern lassen und vom Herd ziehen. Achtung, das ist „doppelt-stark“ gekochter Pudding, der sehr zäh wird.
  5. Pudding vom Topf in eine Schüssel umfüllen und den restlichen Zucker drüber geben, damit sich keine Haut bildet. Kurz auskühlen lassen, z.B. im Winter ein paar Minuten auf dem Balkon. Schmand dazugeben und mit dem Pudding verrühren bis sich der Zucker gelöst hat und eine glatte Creme entstanden ist. Mit Vanille-Puddingpulver ist diese leicht gelb, ohne bleibt sie weiß.
  6. Boden aus dem Gefrierschrank holen und Schmandcreme in die Springform füllen.
  7. Die Mandarinen abgießen und gleichmäßig auf der Schmandcreme verteilen.
  8. Den Kuchen nun für 80min bei 160° Umluft backen.
  9. Nach dem Backen auskühlen und dann im Kühlschrank vollständig durchkühlen lassen.

Quelle: Rezept von Oma, abgewandelt und kombiniert mit dem von Ina.

Weihnachtsstollen 2017

Wie schon in den letzten drei Jahren so hatten wir auch in diesem Jahr einen Weihnachtsstollen. Der aufmerksame Leser bemerkt den Unterschied: EINEN Stollen. Ich war mit dem Backen nämlich so spät dran, dass ich schon überlegte, gar keinen Stollen zu backen. Er muss ja auch gegessen werden.

Heiligabend und der vierte Advent fielen zusammen, am Mittwoch zuvor habe ich den Stollen gebacken. Die eigentlich notwendigen zwei Wochen minimaler Reifezeit habe ich damit deutlich unterschritten. Merkt man dem Stollen auch an, aber da wir auch jetzt noch – nach Neujahr – weiter davon essen, hatte die Hälfte des Stollens dennoch die lange Reifezeit.

Aufgrund der Halbierung der Zutatenmenge habe ich in diesem Jahr auf Zitronat verzichtet und nur Orangeat verwendet. Zudem habe ich den Stollen das erste Mal auf dem Stein gebacken, bis die 97 Grad Kerntemperatur erreicht waren. Das hat genauso lange gedauert wie auf dem Blech, was mich wunderte, und der Teig buk insgesamt auch deutlich trockener aus. Die Bräunung ist aber perfekt geworden.

Fröhliche Weihnachten 2017

Das ist der Blick auf unser diesjähriges Bäumchen, das mit Plätzchen aus süßem Mürbeteig geschmückt seit gestern in unserem Wohnzimmer steht. Was das Bild nicht zeigt: Es ist etwa 10 cm größer gewachsen, als die Zimmerdecke Platz bietet. Und es steht zum ersten Mal nahe bei den Büchern, wo es sich ausgezeichnet macht.

Wir möchten euch allen ein ruhiges und fröhliches Weihnachtsfest wünschen. Macht euch ein paar entspannte Tage mit lieben Menschen und gutem Essen. Lest Bücher oder das Internet leer, unterhaltet euch, beschaut die Gegend oder die Menschen um euch herum. Genießt die Zeit zwischen den Jahren. Blickt auf das zurück, was hinter euch liegt und freut euch auf das, was 2018 kommt.

Saar-Hunsrück-Steig Tag 3: Von Morbach nach Kirschweiler

Heute morgen fällt das Aufstehen deutlich schwerer, weil wir wissen, dass wir gute fünf Kilometer und einige Höhenmeter erstmal hinter uns bringen müssen, bevor wir überhaupt zurück auf dem Steig sind. Die ersten vier Kilometer legen wir noch vor dem Frühstück zurück, bis wir in Morbach die Bäckerei Gätz erreichen. Dort frühstücken wir kurz und beginnen dann den Aufstieg zurück zum Steig.

Es geht wiederum durchs Bruch (den Schlenker hätten wir uns also gestern sparen können) und anschließen erstmal zwei Kilometer nur bergauf. Wir steigen langsam und schweigend, es ist längst klar, dass das heute die letzte Etappe werden wird und wir morgen nicht mehr laufen werden. Die Etappe gestern war sehr lang, heute sind wieder 30 Grad und pralle Sonne. Ms Ermüdung in Beinen und Rücken geht nicht mehr wirklich über Nacht oder bei den ersten Schritten weg.

Ein kleiner Aussichtspunkt mit Bank bietet einen kurzen letzten Blick auf Morbach, bevor wir Kurs in Richtung Langweiler und Sensweiler nehmen. Vorbei geht es an einem Waldstück, das bodendeckend mit Moos besiedelt ist. M kann nicht widerstehen und legt sich auf die grünen Matten, zum Glück hat es die letzten Tage nicht geregnet und sie sind trocken und weich.

Wir treten ziemlich bald aus dem Wald heraus und die Etappe führt über Feldwege und Wiesen bis es beim Geopark in Sensweiler wieder in den Wald geht. Wir kommen an einem Weiher und einer Fledermaushöhle vorbei. Dem Bachlauf folgen wir und planen, entweder am Campingplatz in Sensweiler einzukehren oder zumindest vorm nächsten Aufstieg noch unsere Notration an Brot und Wurst zu essen.

Schnell ist klar, dass es die im Wanderführer vermerkte Gastronomie am Campingplatz nicht mehr gibt. Der Besitzer des Campingplatzes erklärt uns, dass er mometan keinen Pächter für die Gastronomie hat, gibt uns aber einen Tipp – die Gartenwirtschaft in Katzenloch – und nimmt uns direkt dahin mit. Doch leider haben wir kein Glück, die Wirtschaft öffnet erst um 17.00 Uhr (trotz Samstag) und momentan ist es erst zwei. Wir fahren zurück zum Campingplatz und picknicken dort. Hier können wir auch unser Wasser wieder auffüllen, das wegen der Wärme, schon wieder leer ist.

Der letzte Anstieg des Tages führt uns zum Blockmeer auf dem Silberich. Wir laufen langsam und kommen Meter umd Meter zäher voran. Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Aussichtspunkt erreicht und wir beginnen den Abstieg nach Kirschweiler. Kurz vor dem Ort verlassen wir den ausgeschilderten Steig und gehen zum Dorf hinunter. Zum Glück hatte uns der Besitzer des Campingplatzes schon den Golfclub als Tipp für’s Abendessen genannt. Da wären wir von selbst nie drauf gekommen und der Ort ist so klein, dass es nicht wirklich Alternativen gibt.

Nach einer kurzen Pause im Schatten auf der Terrasse unserer Pension steigen wir den Hang, an dem das Dorf liegt, also nochmal hoch und laufen die zwei Kilometer zum Abendessen. Trotz einer Gesellschaft haben wir Glück – der Wirt nimmt externe Gäste und wir bekommen einen Tisch auf der Terrasse. Wir kommen uns schon ein bisschen deplaziert vor – Wanderurlaub im Golfclub. Aber das Essen ist ordentlich, so dass wir mit der Dekadenz schnell versöhnt sind. M entscheidet sich für Spargel mit Kalbsschnitzel, ich habe Pasta mit Garnelen und Erdbeeren zum Nachtisch.

Wir beschließen den Abend mit dem DFB-Pokalfinale und einem alten James Bond: Moonraker – Streng geheim.


Infos zu Etappe 3:

Start: Morbach-Bischofsdhron
Ziel: Kirschweiler
Wanderstart: 08.00 Uhr
Wanderankunft: 17:00 Uhr
Gehzeit: 5h
Steckenlänge: 18km, 450hm Aufstieg
Übernachtung: Pension Jutta Dech, Kirschweiler, 50,- Euro (inkl. Frühstück)
Abendessen: 60,- Euro (Hauptgang, Dessert, Getränke), Edelstein-Golfclub Kirschweiler