Wieder mal im Frankfurter Städel

Der Vorhang im Städel hebt sich immer wieder von Neuem. Vor allem geht der Bick heute auf Aspekte bei der Austellung von Skulpturen: Zum einen haben Skulpturen verschiedene Schauseiten und können daher verschiedene Eindrücke beim Betrachter gleichzeitig hervorrufen. Zum anderen leben Skulpturen (viel mehr als Gemälde) vom Licht, das auf die Oberfläche fällt und das je nach Werkstoff den Charakter ihrer Materialität (z. B. Masse/Leichtigkeit) bestimmt.

Neben dem Licht interagieren Skulpturen mit ihrer Umgebung, die mehr oder wenig Raum hergeben kann und teilweise erst durch den freien Himmel begrenzt ist. In Museen ist gerade die Nachbarschaft mit den Gemälden interessant. Der Bezug zwischen Skulptur und Gemälde im Raum kann mit der Kameralinse eingefangen werden. Im Folgenden ein paar Impressionen der Städel-Sammlung aus dem Juli 2016.

Bronze und Marmor begegnen der Leinwand:

Sünde, Unschuld und Verrat:

Und das Städel kann auch mit Neuerwebungen aufwarten: z. B. Franz Radziwills „Das rote Flugzeug“.

Wenn man zur Gegenwartskunst hinunter in den Keller steigt, betritt man den „White Cube“ des Städels. Nach der Theorie von Brian O’Doherty soll die Austellungsarchitektur soweit wie möglich in den Hintergrund treten, damit die ausgestellten Kunstwerke „neutral“ betrachtet werden können.

Der „White Cube“ ist teilweise mit Architekturelementen verbrämt:

Auch in der Gegenwartskunst treffen sich Skulptur und Malerei:

Skulptur und Malerei in Einem:

Zum Schluss noch reine, gegenständliche Malerei

Disclaimer: Alle Aufnahmen sind zu privaten Zwecken gemacht worden; das Städel bzw. der/die Künstler_in oder deren Vertreter_in hält weiterhin das Copyright des Abgebildeten.

Der Flug

Zum Glück schaue ich nochmal kurz auf der Seite der Bahn nach den Zugverbindungen.  Eigentlich nur um sicherzugehen, dass die Zeit stimmt. Und nun steht da, dass der Zug, mit dem ich zum Flughafen will, ausfällt. Ich muss also eine Stunde früher los.  Die von den Nachbarn geliehene Waage zeigt immer noch mehr als 23 kg an, wenn ich den Koffer draufstelle. Aber zum Umplanen  bleibt keine Zeit. Die überzähligen Kilos muss ich dann wohl beim Check-in ins Handgepäck umpacken.

Der frühere Zug ist fast pünktlich und gut voll. Und ich fange an den Liter Wasser auszutrinken, den ich mir von zu Hause noch mitgenommen habe. Bis zum Sicherheitscheck muss die Flasche leer sein. Am Flughafen gehe ich noch kurz entschlossen zum Rewe und kaufe noch ein bisschen Obst. Neben den Keksen, die mir M noch kurz vor der Abfahrt geschenkt hat, ist das das einzige, was ich an Verpflegung dabei habe. Aber ich fliege ja Premium, da gibt es Essen.

Direkt neben dem Bahnhof am Flughafen ist der Lufthansa Check-In. Da ich online schon eingecheckt bin, kann ich direkt zum Schalter durchgehen. Meine Frage nach dem Gewicht der Tasche beantwortet die freundliche Flugbegleiterin mit „23,0 kg. Perfekt gepackt.“ Und ehe ich noch überlegen kann, ob ich noch etwas aus der Tasche brauche und rausnehmen will, fährt sie auch schon auf dem Förderband davon. Dann muss ich drauf hoffen, dass sie in München den richtigen Weg zum Flieger nach San Francisco findet.

Nicht mal 20 Minuten später bin ich auch durch die Sicherheitskontrolle und damit natürlich viel zu früh am Gate. So kann ich noch ein paar von den großen Fliegern in Richtung USA abheben sehen, bevor mein eigenes Boarding beginnt.

Mit nur 35 Minuten reiner Flugzeit ist der Flug nach München mein kürzester überhaupt. Wenn man darüber nachdenkt, dass es Menschen gibt, die die Strecke Frankfurt- München regelmäßig fliegen, obwohl man das wahrscheinlich auch mit dem Zug schafft, wenn man die Transfers zwischen Innenstadt und Flughafen berücksichtigt. Irre.

In München bleibt mir nur eine knappe Stunde zum Umsteigen. Hier muss ich auch das erste Mal durch die Passkontrolle und werde nach dem ESTA-Formular bzw. meinem Visum gefragt.  Um kurz vor vier beginnt das Boarding. Ich sitze in der Mitte des Fliegers am Gang.

Direkt nachdem wir die Reiseflughöhe erreicht haben, geht der Service los. Zuerst Getränke, dann Essen, dann Kaffee/Tee/Digestif, dann Duty-Free-Einkäufe. Ich hatte das vegetarische Essen bestellt und wurde nicht enttäuscht. Gebratenes Gemüse mit Orzo-Nudeln und dazu eine mit Schafskäse gefüllte Aubergine. Gar nicht schlecht. Und das beste, die Sonderwünsche wurden zuerst verteilt, so dass ich – inzwischen sehr hungrig – noch vor allen anderen bekam.

Der Flug verlief insgesamt recht ruhig. Wir mussten zwei Gewitter umfliegen und hatten ordentlich Gegenwind, so dass die Flugzeit ein bisschen länger war als geplant. Auf dem Weg nach San Francisco fliegt die ganze Zeit mit der Sonne, so dass ich mir erstmal die Zeit mit Filmen, Zeitschriften und Musik vertrieben habe. Am Anfang sind es immer noch sehr viele Stunden Flugzeit, die vor mir liegen.

Und dann ist die Zeit irgendwann rum. Kurz vorm Ziel gibt es nochmal Abendessen, Pak Choi mit Reis und einem kleinen Bratling. Auch gut. Außerdem muss ich noch den Apfel und die Birne essen, die ich mir blöderweise vor dem Abflug noch gekauft hatte. Ohne drüber nachzudenken, dass man ja kein frisches Obst (wie auch kein Fleisch und keine Erde etc.) einführen darf. Das konnte ich dann auch brav auf dem Zollformular verneinen.

Der Landeanflug auf San Francisco ist besonders von der linken Seite des Fliegers sehr gut zu sehen, weil man von dort einen schönen Blick über die ganze Bay hat. Leider sitze ich in der Mitte und eher rechts, also sehe ich so ziemlich gar nichts. Außer das ganze Wasser. Links: Wasser. Rechts: Wasser. Kleine Schaumkrönchen auf den Wellen. Da die Landebahn direkt am Meer beginnt, sieht es lange so aus, als würden wir auf dem Wasser landen.

Wir landen dann doch auf festem Boden. Um kurz nach vier kalifornischer Zeit. Ich bin in Amerika.