Bisher haben wir uns kaum Museen in San Francisco angeschaut. Das Wetter war einfach zu schön, um den Tag drinnen zu verbringen. Und das bekannteste Museum der Stadt, das SFMOMA, wird momentan umgebaut und fiel daher von Anfang an aus.
Die fallenden Temperaturen und den ersten Sonntag des Monats – freier Eintritt – nahmen wir aber nun zum Anlass, um uns ins Asian Art Museum of San Franciso aufzumachen. Das Museum befindet sich im Zentrum der Stadt, am Civic Center, neben dem Hauptgebäude der Bibliothek. Auf drei Stockwerken werden rund 2.500 Werke aller asiatischen Regionen gezeigt.
Wir arbeiten uns vom zweiten Stock bis zum Erdgeschoss vor und durchwandern nicht nur 6.000 Jahre Zeitgeschichte sondern auch alle großen asiatischen Regionen in eigenen Abteilungen. Wir sehen Buddha-Statuen aus Indien, Jadeschmuck aus China, Teppiche aus Tibet und Bhuthan und ein originalgetreu nachgebautes, funktionierendes japanisches Teehaus.
Der Schwerpunkt des Museums liegt jedoch auf koreanischer Kunst. Das Asian Art Museum ist das einzige Museum in den Vereinigten Staaten, dass dafür einen eigenen Kurator hat. Auch die laufende Sonderaustellung „In Grand Style“ im Erdgeschoss war Korea gewidmet. Darin werden Kunstwerke der Joseon Dynastie gezeigt. Unter anderem sehen wir meterlange Rollen, auf denen mit Bildern von Reitern, Pferden und Sänften, die Aufstellung von riesigen Paraden und Festzügen erst dokumentiert wurden.
Wir haben knapp drei Stunden im Museum verbracht und finden den Rundgang durch die einzelnen Abteilungen sehr gelungen. Sowohl für die Sammlung als auch für die Sonderausstellung gibt es Audioguides, die man sich kostenlos ausleihen kann. Außerdem werden stündlich Führungen (auch für Kinder) zu verschiedenen Teilen der Sammlung angeboten. Sollte man nicht an einem der eintrittsfreien ersten Sonntage des Monats ins Museum gehen, lohnt es sich, auf der Museumshomepage nach Veranstaltungen zu suchen, die oft im Eintrittspreis enthalten sind wie beispielsweise die koreanische Tee-Zeremonie.
Jadeschmuck aus China, aufgehängt auf einer Glaswand.
Buddha-Statuen in der chinesischen Abteilung.
Eine eigene Galerie ist der Kaligraphie sowie den japanischen Stempeln und Siegeln gewidmet.
Eines der Bilder, die das Museum neu erworben hat: „Autumn Colors“ von Chao Shao-an. Das Bild stellt fallende Blütenblätter im Herbst dar.
Mit Infotafeln werden die einzelnen Regionen beschrieben, hier Korea.
Deckenverzierungen im Treppenhaus.
Wahre Worte über der Videokamera.
Eingangsbereich des Museums.
Funktionierendes japanischen Teehaus in dem an manchen Tagen auch Tee-Zeremonien zur Vorführung und Verkostung angeboten werden.
Alkove in der japanischen Galerie. Auf die kleine Bank setzen, auf die spiegelglatte Wasserfläche des Steins schauen und den Eindrücken aus dem Museum nachhängen.
Lupen zur genauen Betrachtung der Kunstwerke, insbesondere der filigranen Zeichnungen, die die Aufstellung der Paraden zeigen.
Asian Art Museum, 200 Larkin Street, San Francisco, CA 94102.