Die Moosbeeren sind los

Hier kommt das Rezept für ein weiteres Gebäck, dass sich ohne viel Werkzeug schnell auch in fremden Küchen gut zubereiten lässt. Es ist ein gestürzter Kuchen oder Upside-Down-Cake, wie er hier heißt.  Und entsprechend der Jahreszeit gab es letzte Woche eine Version mit Cranberries – Moosbeeren.

An dem Rezept habe ich inzwischen schon eine Weile rumgebastelt. Die erste Version hatte ich noch im September für die Mitbewohner in Berkeley gebacken. Damals hatte ich Zwetschgen als Belag gewählt, da diese gerade Saison hatten und nach dem Stürzen sogar noch schöner aussehen als zuvor. Leider habe ich damals kein Foto gemacht und nun waren keine Zwetschgen mehr zu bekommen. Als zweite Variante folgte im Oktober eine Version mit Apfel, sozusagen eine Tarte Tatin mit einem Rührteig statt Mürbeteig. Die Variante schmeckt auch, sieht aber – verglichen mit Zwetschgen – voll hässlich aus. Jetzt sind die Cranberries dran, die mit ihrer Säure prima zum Teig passen und optisch zwischen Zwetschgen und Apfel rangieren.

Zutaten:
für eine Mouleform oder auslaufsichere Springform (26cm)

Karamell:
50g (brauner) Zucker
50 ml Wasser
2 Scheiben Ingwer (hat man am Ende gar nicht geschmeckt)

Teig:
120g Weizenmehl Typ 550
180g Weizenvollkornmehl
100g gemahlene Mandeln
2 TL Backpulver (1/2 TL Baking Soda, 1 TL Cream of Tartar)
2 TL Zimt
200g (brauner) Zucker
1 gute Prise Salz

1 Vanilleschote (Mark) oder 1 Pk. Bourbon-Vanillezucker oder 1TL Vanille-Extrakt
150 ml Öl
350 ml Wasser
Saft 1/2 Zitrone

Belag:
300g frische Cranberries (oder 600g Zwetschgen)

Zubereitung:
1. Backofen auf 180°C (370°F) vorheizen.

2. Eine (auslaufsichere!) Springform oder Moule-Backform fetten, ggf. Boden mit Backpapier auslegen. Cranberries waschen und auf dem Springform-Boden verteilen. (Zwetschgen waschen, so halbieren, dass sie noch zusammenhängen, Kern entfernen und mit dem Fruchfleisch nach oben, Schale nach unten, in die Springform legen. Harte, noch nicht ganz reife Zwetschen können auch kurz im Sirup mitgekocht und dadurch vorgegart werden.)

3. Zucker in einem kleinen Topf auf mittlerer Hitze schmelzen lassen. Wasser hinzufügen und das erstarrte Karamell langsam über 5-10 Minuten zu Sirup loskochen. Danach Herd ausschalten und leicht abkühlen lassen. Wer eine hitzebeständige Tarte Tatin oder Moule-Form hat (d.h. eine geschlossene Form, ähnlich wie die gusseiserne Pfanne auf meinen Bildern) kann das Karamell auch direkt in der Form auf dem Herd machen, loskochen und dann die Früchte in den entstandenen Sirup einlegen. (Dann halt kein Backpapier verwenden, bei einer gut beschichteten Form kommt der Kuchen auch so prima raus.)

4. Trockene Zutaten und feuche Zutaten getrennt in zwei Schüsseln vermischen. Größere Schüssel für die feuchten Zutaten nehmen. Dazu Wasser und Öl abmessen, Zitrone auspressen und dazu geben, Vanilleschote auskratzen und mit einem Schneebesen in die Flüssigkeit rühren. (Ich gebe das Vanillemark immer zur Flüssigkeit, weil es sich dann besser Verteilt, Vanillezucker kann natürlich genausogut zu den trockenen Zutaten gegeben werden). In der anderen Schüssel Mehl, Mandeln, Zucker, Zimt, Backpulver und Salz mischen.
5. Trockene Zutaten zu den feuchten Zutaten geben und mit dem Teigspatel oder einem großen Schneebesen oder Löffel nur solange verrühren, bis alle Zutaten gerade so vermengt sind. Der Teig sollte relativ flüssig sein.

6. Sirup mit einem Löffel über die Cranberries geben. Anschließend den Teig darüber geben.

7. Bei 180°C (370°F) in der Backofenmitte 45 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen einstechen, der Teig ist gar, wenn das Stäbchen trocken wieder herausgezogen werden kann.

8. Kuchen etwa eine halbe Stunde in der Form auskühlen lassen und dann noch lauwarm auf einen Teller oder ein Kuchengitter stürzen. Vorsichtig das Backpapier abziehen, freuen und essen.

Idee: Pfirsich-Upside-Down-Kuchen von Cakeinvasion und Cranberry Upside-Down Cake von simplyrecipes.