Veldenz Wanderweg, Etappe 1: Von Kusel nach Ulmet

Die diesjährige Himmelfahrtstour ist wieder eine Wanderung. Da wir vom langen Wochenende nur zwei Tage zur Verfügung haben, gab es folgende Anforderungen an die Wegplanung:

  • zwei Etappen mit einer Übernachtung
  • möglichst im Gebiet des VRN bzw. mit einer Anreise von maximal zwei Stunden zu erreichen, Ort der Anreise oder Abreise sollte nach Möglichkeit einen Bahnhof haben
  • beschilderter (Fern-/Rund-) Wanderweg, um langwieriges Kartenlesen an jeder Wegkreuzung zu vermeiden, auf bereits existierende Wegbeschreibungen und Höhenprofile zugreifen zu können und auch eine gewisse Sicherheit über den Abwechslungsreichtum bzw. die „Schönheit“ der Strecke zu erhalten.
  • Streckenlänge von 15-30km pro Etappe
  • Noch nicht begangen (das ließ den Pfälzer Waldpfad sowie die Pfälzer Weinsteig ausscheiden, von dem wir jeweils schon einige Etappen kennen)

Nach einer kurzen Recherche auf den Seiten der Pfalz-Touristik kamen dann folgende drei Wege in die engere Auswahl:

  • Pfälzer Höhenweg
  • Remigius Wanderweg
  • Veldenz-Wanderweg

Unsere Wahl fiel schließlich auf die ersten beiden Etappen den Veldenz Wanderwegs. Den Ausschlag gab die Tatsache, dass ich ein Hotel entdeckte, welches sich prima als Etappenziel eignete: Den „Felschbacher Hof“, ein Hotel mit Schwerpunkt auf biologischer-regionaler Küche und Slow Food Mitglied in Ulmet. Darum ließen sich am besten die ersten beiden Etappen des Veldenz Wanderwegs gruppieren, also wurde es dieser.

Nachdem wir einen Großteil des Packens am Mittwoch noch erledigten, haben wir morgens direkt den ersten Zug um 7.30 Uhr nehmen können und erreichten Kusel um 20 vor zehn. Auf dem Zwischenstopp in Kaiserslautern versorgen wir uns noch mit Frühstück beim Bäcker, der zum Glück – trotz Feiertags – geöffnet hat. Zudem haben wir beim Kartenstudium im Zug noch eine alte Römerstraße entdeckt, so dass wir uns umentscheiden und – statt ursprünglich direkt von Kusel loszulaufen – noch ein Anruflinientaxi bestellen, dass uns noch die wenigen Kilometer weiter bis nach Thallichtenberg, Ortsmitte brachte. Alle zwei Stunden fährt dorthin auch der Burgbus (bis zur Burg hinauf), in den Zeiten dazwischen eben das Ruftaxi (bis zur Ortsmitte am Fuß der Burg). Von dort aus starten wir um 10.30 Uhr zur ersten Etappe.

Von Bushaltestelle in der Ortsmitte aus sehen wir die Burg auf der linken Seite über dem Ort. Wir gehen die Obertalstraße zurück in Richtung Kuseler Straße und biegen hinter dem Geschäft „Möbel Schug“ nach Süden in Richtung Burg ab. Wir gehen an der Anlieferung und dem Parkplatz des Geschäfts vorbei bergan, lassen den Friedhof rechts liegen, überqueren die Burgstraße und kommen auf den Waldweg, der zur Burg führt. Dieser ist bereits als Zubringer-Weg zum Veldenz-Wanderweg ausgeschildert. Nach etwa einer Viertelstunde sind wir die wenigen Höhenmeter zur Burg aufgestiegen und durchqueren das Tor, das den Anfang des Veldenz-Wanderweges markiert. Die blaue Markierung mit dem V wird uns die nächsten zwei Tage begleiten. Es regnet immer mal wieder leicht, ist mit 18 Grad aber nicht zu kalt.

Der Wanderweg beginnt zwischen den Feldern oberhalb der Orte des Glantales. Wir wandern in Richtung Kusel zurück und haben in der ersten halben Stunde immer wieder einen schönen Blick auf die Burg Lichtenberg.

Oberhalb von Ruthweiler macht der Weg eine Abzweigung nach rechts und führt wieder bergab. Hier merken wir auch, dass wir die alte Römerstraße gar nicht – wie gedacht – passieren, sondern leicht südlich davon unterwegs sind. Macht nix. Wir halten uns an die Markierung des Veldenz-Weges. Die nächsten Kilometer teilt er sich mit dem Radweg und verläuft er auf einer alten Bahntrasse nur noch knapp oberhalb der Ortschaften von Ruthweiler, Kusel und Diedelkopf.

Etwa auf Höhe von Diedelkopf zweigt der Weg wiederum bergan ab und führt über einen etwa 20 minütigen Aufstieg hinauf durch den Wald auf den Ödesberg. Oben angekommen führt er weiter zwischen Feldern und Wiesen hindurch, so dass sich – wiederum der Blick auf Kusel und ein letzter Blick zurück auf die Burg Lichtenberg eröffnet. Inzwischen ist es 12.00 Uhr geworden und aus dem leichten Regen mit größeren Pausen ist durchgehender Regen geworden. Das ist auch deswegen gerade sehr schlechtes Timing, weil wir uns die nächsten etwa 45 Minuten über freies Feld laufen, Regen und Wind voll abbekommen und eigentlich endlich was zu Mittag essen wollten.

Hinzukommt, dass der Weg oberhalb von Blaubach das erste Mal wirklich schlecht ausgeschildert ist. An der Grünschnittsammelstelle wissen wir nicht weiter. Links hinab nach Blaubach stellt sich nach einem halben Kilometer als falsche Entscheidung heraus, denn ab dem Ortsanfang ist wiederum der Zubringer eindeutig (gelb) markiert. Die nächste Entscheidung, gerade aus zu laufen ist ebenso falsch. Zunächst kommen keine neuen Markierungen und als wir dann doch – im strömenden Regen und mit kalten Fingern – Karte und Mobiltelefone rausholen, stellen wir schnell fest, dass wir nach rechts richtig gewesen werden. Wir kreuzen die Straße, der Regen lässt nach und kommen zurück in den Wald.

Der nun folgende leichte Abstieg im Wald, die sogenannte Gailbach, ist ideal, um zumindest kurz ein Brot und ein wenig Käse zu essen. Weil uns noch kalt ist, wir keine oder nur halb verfallene, nasse Bänke sehen, verlangsamen wir ein bisschen unseren Schritt und vespern „gemütlich“ im Laufen. Der Effekt stellt sich sofort ein. Mit dem Laufen im windberuhigten Wald wird uns rasch wieder warm und satt werden wir auch.

Im Diedersbacher Grund beginnen wir den vorletzen Aufstieg des Tages, der uns wiederum durch den Wald hinauf auf die Patersbacher Höhe und durch die Felder führt. Es folgt der Abstieg nach Erdesbach, das wir um kurz nach 14.00 Uhr erreichen. Hier werfen wir einen kurzen letzten Blick in die Karte. Diese hatten wir nach der Suche an der Grünschnittanlage nicht mehr gebraucht, da der weg sowohl gut markiert alsauch gut beschildert war.

Vom Felschbacher Hof trennt uns jetzt noch ein letzter größerer Aufstieg von etwa 200 Höhenmetern. Der Regen kommt zum Glück nicht zurück, so dass wir – am Ende des Waldes angekommen – in Ruhe die Frühlingsblumen auf der Wiese oberhalb von Ulmet bestaunen und fotografieren können. Wir entscheiden uns, den Veldenz-Weg bereits an der Straße zu verlassen und diese nach Ulmet zu nehmen. So sparen wir uns den Weg durch den Wald für den Aufstieg am nächsten Tag auf und müssen ihn nicht zweimal – heute bergab und morgen bergan – wandern.

Den Felschbachhof erreichen wir um etwa 15.45 Uhr, so dass wir die rund 15km und rund 450 Höhenmeter (Aufstieg) dieser Etappe in 4h15Minuten (brutto) und etwa 3h30 Minuten reiner Gehzeit zurückgelegt haben.

Das Hotel ist mit Sauna und Restaurant ausgestattet , so dass wir uns nach dem Regentag zum einen wieder aufwärmen können und zum anderen abends das Haus nicht nochmal verlassen müssen, um einen Gasthof zu suchen. Zudem ist das Hotel speziell auf Wanderer und Radfahrer ausgerichtet, so dass uns schon bei der Reservierung mitgeteilt wurde, dass wir morgens Lunch-Pakete und Apfelsaftschorle oder Wasser mitnehmen könnten. Das war superpraktisch, da wir so nur jeweils für einen Tag Verpflegung tragen mussten.

Infos zu Etappe 1:

Start: Burg Lichtenberg, Kusel
Ziel: Hotel Felschbachhof, Ulmet
Wanderstart: 10.30 Uhr
Wanderankunft: 15:45 Uhr
Wegzeit brutto: 4h, 15 Minuten
Gehzeit netto: 3h, 30 Minuten
Steckenlänge: 15km, 450hm Aufstieg
Übernachtung: Hotel Felschbachhof, 95,- Euro (inkl. Frühstück)
Abendessen: 78,- Euro (für zwei, inkl. je einem Getränk und Aperitif)