Die Küste nach Norden (Teil 2)

Bodega Bay bis Mendocino

Der zweite Tag unseres Küsten-Road-Trips soll mit einem typisch amerikanischen Frühstück beginnen, da wir über Mittag wahrscheinlich mehr oder weniger im Auto sitzen werden.  Es gebe nicht viele Restaurants in Bodega Bay, die Frühstück anbieten, erklärt uns die Dame an der Touristen-Information, aber das Tides liegt direkt gegenüber, hat einen schönen Blick auf die Bucht (siehe Link) und Frühstück. Also entscheiden wir uns dafür. Spiegeleier, Speck und Brot für M. Eierkuchen, Ahornsirup, Eier und Speck für mich.

Nach einem kurzen Stop im örtlichen Supermarkt und an der Tankstelle, geht es weiter in Richtung Norden und Mendocino auf dem Highway No. 1. An ein paar schönen Abschnitten halten wir an und gehen an der Küste spazieren. Auch die kleine Sea Ranch Kapelle, ein Tipp von K+Hs Nachbarin Amanda finden wir. Hier picknicken wir unsere Supermarkteinkäufe.

Danach geht es auf direktem Weg nach Mendocino. Inzwischen ist regnerisches Wetter herangezogen, so dass wir uns in Mendocino erstmal ein Café suchen. Viel mehr gibt es im ganzen Ort auch nicht zu sehen, irgendwie hatten wir uns Mendocino größer und mondäner vorgestellt.

Da es in der ganzen Region kaum Handy-Empfang gibt, checken wir schnell per Internet, wann wir unsere Übernachtungsgelegenheit beziehen können. Diesmal haben wir kein Hotel gebucht (das Bed and Breakfast, das K+H uns empfohlen hatten, war wie erwartet schon ausgebucht), sondern wir haben ein Zimmer über AirBnB gemietet. Unser Gastgeber ist Jim, schätzungsweise 70 Jahre alt. Sein Haus ist Teil eines ganzen Wohnparks für ältere Menschen, der etwas außerhalb von Mendocino liegt. Wir bekommen sein Gästezimmer und ein eigenes Bad. Sogar die Küche können wir mit nutzen, so dass wir abends schnell Pasta und morgens Tee kochen können.  Nachts regnet es immer mal wieder, so dass wir nicht sicher sind, ob aus unserer geplanten Wanderung für den nächsten Tag tatsächlich etwas wird.

Wochenrückblick (#2)

|Gesehen| Ein bisschen amerikanisches Fernsehen im Hotel, Big Bang Theory, die US-Version von Sherlock mit Lucy Liu als Watson, College Football
|Gelesen| Das Kalifornien-Buch von den Kollegen beendet.
|Gehört| Viel Autoradio, The Bridge und Vinyl Classics – die Radiosender hier sind nach Musikrichtungen sortiert, auf den Musikkanälen gibt es ganz wenig Moderation und keine Werbung.
|Getan| K+H beim Auszug und der Wohnungsübergabe geholfen, das erste Mal in den USA Auto gefahren und dann gleich mit dem Mietwagen die Küste lang gebraust, in einem Hotel, einem AirBnB Zimmer und einem Motel übernachtet
|Gegessen Sushi, Pizza von der Cheeseboard Factory in Berkeley, Austern und amerikanisches Frühstück in Bodega Bay, Waffeln in Fort Bragg, Burger in Arcata
|Getrunken| Wasser, Bier, Milchshake
|Gedacht| Sobald man San Francisco hinter sich lässt, wird das Land ziemlich trocken.
|Gefreut| Über M. Das Überbrückungsgästezimmer. Und den Pazifikstrand bei Point Reyes. Das spätsommerliche Wetter.
|Gelacht| Immer noch am meisten mit der kleinen A.
|Geärgert| Über mein vergessenes Notizbuch, das uns einen Umweg bescherte.
|Gewünscht| Den Pazifik sehen.
|Gekauft| Eine Straßenkarte von Kalifornien.
|Geklickt| AirBnB, Tripadvisor und Hotelseiten auf der Suche nach Unterkünften an der Küste.

Zwischenräume

Die alte Wohnung ist schon Schlafen gelegt. Die neue Wohnung noch nicht in Besitz genommen, Wir leben zwischen den Räumen momentan. Zwischen San Francisco, Palo Alto und Berkeley. Zwischen Kurzzeitmiete, Freundesofa, Gästebett. Zwischen Ankommen und Weiterfahren.

Die schönsten beiden Monate in der Bay Area seien es, sagt man uns. Und es gibt tatsächlich jeden Tag Sonnenschein. Viel Gelegenheit zum draußen sein, umherlaufen, Dinge entdecken. Nur das kuschelige, eigene Nest, in das wir abends zurückkommen können, fehlt noch.  Manche Haushaltsgegenstände wie die elektrische Zahnbürste bleiben noch ungenutzt, so lange bis sie einen eigenen Platz im Bad bekommen. Der Wecker zeigt noch die deutsche Zeit, solange bis er auf dem Nachttisch stehen kann.

Wir sind sehr herzlich von K+H in Berkeley aufgenommen worden. Die beiden haben uns das Ankommen wirklich leicht gemacht. Jetzt haben wir nicht nur das erste California Feeling sondern auch jede Menge nützliche Tipps für Ausflüge. Vilelen Dank euch beiden nochmal dafür.

Wir nutzen diese ersten Tage ohne festen Wohnsitz für einen kleinen Roadtrip an die Küste. Austern suchen, den Pazifik sehen.