Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Berlin

Am Pfingstmontag ist es richtig kalt. Keine Spur mehr von der Sonne, die uns an den letzten beiden Tagen (Tag 1, Tag 2) das Wandern verschönert hat. Perfektes Wetter fürs Musem also. Gut, dass wir mit zwei lieben Freunden verabredet sind, um die aktuelle Austellung von Erwin Wurm mit dem Titel „Bei Mutti“ zu sehen, die gerade in der Berlinischen Galerie gezeigt wird.

Auf die Idee zur Austellung bin ich durch eine Folge der akutellen Staffel „Bauerfeind assistiert“ gekommen, in der Katrin Bauerfeind einen Tag lang die Assistentin von Erwirn Wurm ist und ihn eben beim Aufbau der Ausstellung in der Berlinischen Galerie unterstützt: Hier geht’s zur 3sat-Mediathek mit dem Video.

Um 10.00 Uhr sind wir pünktlich zur Öffnung die ersten, die das Gebäude betreten und fast die ersten in der Ausstellung. Die Ausstellung beginnt mit dem Narrow House, einem detailgetreuen Nachbau des Elternhauses von Erwin Wurm, das zwar auf eine Breite von 1,10m gestaucht aber begehbar ist.

Die One Minute Sculptures in der großen Ausstellungshalle mit den Treppen liegen noch unberührt da. So leer wie auf dem Schnappschuß, wird es den ganzen Vormittag, den wir dort verbringen, nicht mehr werden.

Bei diesen Objekten mit Tennisbällen, Büchern, Hundehütte oder Pullover kann jeder mitmachen und auf kleinen Podesten zum kurzzeitigen Kunstobjekt erstarren. Sie wirken offenbar magisch anziehend auf Austellungsbesucher mit Kindern. Jedenfalls wuselt es nur eine halbe Stunde später durch die Ausstellungshalle, wie wir es bisher in keinem anderen Kunstmuseum erlebt haben. Kunst zum Anfassen, im buchstäblichen Sinn.

Da sind wir aber schon weiter gegangen und im linken hinteren Raum angekommen, der die aktuellen Arbeiten aus Bronze und Polyesterharz zeigt. Besonders der Kühlschrank mit dem Titel „Butter“ hat es uns angetan und wir müssen uns zusammenreißen, dass wir hier nicht – wie noch im Raum zuvor – alles anfassen. So haptisch einladend und butterähnlich wirkt die Oberfläche.

Danach gehen wir noch kurz in den ersten Stock und schauen uns die ausgestellten Werke der Sammlung der Berlinischen an, bevor wir Hunger bekommen und den Besuch bei einem gemeinsamen Mittagessen in Kreuzberg ausklingen lassen.