Ein Date mit Dirk

Warriors gegen Mavs – Stephen Curry gegen Dirk Nowitzki. Und wir waren dabei. Ein Spiel, das im letzten Viertel alle Zuschauer von den Sitzen geholt hat. Die Gäste aus Dallas haben gleich zu Beginn einen komfortablen Vorsprung herausgespielt und liegen damit bis kurz vor Schluss vorn. Und dann, in den letzten Sekunden kommen die Golden State Warriors tatsächlich noch ran und gleichen sogar aus. Und Curry trifft aus dem Dribbling heraus drei Sekunden vor Schluss. Das Spiel endet 95:93 für die Warriors. Total spannend.

San Francisco hat keine eigene Mannschaft in der NBA. Aber in der Nachbarstadt Oakland spielen die Golden State Warriors in der Oracle Arena. Und das lohnt sich. Weil man mittendrin ist, wenn zu Beginn die Nationalhymne gesungen wird (inklusive eines bebenden Herzes, wenn am Höhepunkt der Hymne die komplette Halle laut jubelt). Weil es unglaublich viel zu sehen gibt. Die Spielpausen zum Beispiel sind mit Zuschauerunterhaltung und Spektakel, anstatt mit Werbung, gefüllt. Und auch, weil man dem Spiel gut folgen kann, selbst wenn man Basketball nur von den missglückten Freiwürfen im Sportunterricht kennt.

Dirk spielen zu sehen ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Er macht an diesem Abend 21 Punkte, Curry – der Mann der Warriors – 33. Ein Teil von uns hat sich trotzdem immer laut gefreut, wenn er getroffen hat. Ganz großartig ist auch der Amerikaner hinter uns, der regelmäßig „Dalembert, you’re the worst!“ ruft und damit den Centerspieler der Mavericks beleidigt, der an diesem Abend aber auch wirklich bei (fast) jeder Gelegenheit den Ball aus der Hand gibt.

Mit der BART kommt man in einer guten halben Stunde bequem von SF Downtown hin und zurück. Karten sind schon für weniger als 30 Dollar zu bekommen, auch in der Woche vor dem Spiel noch bequem per Internet. Sie sind deutlich leichter zu beschaffen und kosten weniger als Karten für Football oder Baseball. Wir sehen von unseren Plätzen im obersten Block 214 sehr gut gesehen.

Für M war das ein wenig wie die Erfüllung eines Kindheitstraums. Hat er doch in seiner Jugend öfters einen Großteil des Nachmittags mit T und J unter dem Korb verbracht. Die damals ersten Klicks im neuen Medium Internet hatten sie auf die NBA Seite geführt: es dauerte schon mal eine Minute bis sich ein Spielerprofil komplett geöffnet hatte. Und auch so manche Nacht wurde für die live-Spiele im Fernsehen geopfert, um dann mit dem Klängen der Stadionorgel, den „Defense, Defense“-Rufen, dem warmen Prallen des Balles auf dem Parket und dem „Swish“, wenn der Ball perfekt durch den Korb geht, einzuschlafen. Das alles haben wir nun erlebt.

Wochenrückblick (#14)

|Gesehen| THX 1138, The Good Wife (zweite Staffel), The Intouchables.
|Gelesen| Michael Pollan: In Defense of Food, T.C. Boyle: Grün ist die Hoffnung.
|Getan| Mal wieder einen Spaziergang durch unser Viertel unternommen, über den Campus in Stanford geschlendert, Dirk Nowitzki Basketball spielen gesehen (Golden State Warriors gegen Dallas Mavericks), den Rundumblick am Mount Tamalpais genossen, Wale gesehen, am Point Lobos und in den Muir Woods gewandert.
|Gegessen| Lachs mit Gemüse-Strozzapreti (Pasta), Primi und Pizza im Piccino, Austern frisch aus dem Pazifik, sehr gut und original im Duarte’s Tavern in Pescadero.
|Getrunken| Vor allem Tee, ansonsten noch Limo, Cola, Eistee und Anchor Steam Christmas Ale.
|Gedacht| Es gibt Weihnachtsdeko, Menschen, die Weihnachtsbäume nach Hause tragen, und überall läuft Weihnachtsmusik – so richtig vorweihnachtlich fühlen wir uns trotzdem nicht.
|Gefreut| Über M’s Eltern, die momentan zu Besuch sind.
|Gelacht| Über die Kolibris am Eukalyptus-Baum vor unserem Haus.
|Geärgert| Über einen ausgefallenen Bus auf der Fahrt zum Basketballspiel – wir haben es zum Glück trotzdem pünktlich geschafft.
|Gekauft| Wanderkarten für die Muirwoods und Point Lobos.
|Gewünscht| Weniger Nebel bei Point Reyes – ist aber nicht in Erfüllung gegangen.
|Geklickt| Autovermieterseiten für die Mietwagenbuchung.