Saar-Hunsrück-Steig, Tag 1: Von Nonnweiler nach Börfink

Über Himmelfahrt waren wir drei Tage wandern. Für mich, endlich mal wieder. Für M das erste Mal. In Vorbereitung auf seinen Wanderurlaub Ende Juli hat er sich mit Schuhen und Rucksack ausgestattet. Die Schuhe wollten eingelaufen, der Rucksack bepackt und die allgemeine Kondition getestet werden.

Wir starten am Himmelfahrtsdonnerstag um 7:36 Uhr am Mannheimer Hauptbahnhof, steigen dreimal um und fallen um kurz vor 10 in Nonnweiler, Hammerberg aus dem Bus. Mit uns steigen noch zwei weitere Wanderpaare aus. Das erste verlieren wir nach ein paar Minuten aus den Augen. Die beiden Mädels begegnen uns an dem Tag noch zweimal, danach sehen wir sie die nächsten drei Tage nicht mehr, obwohl sie auch den Steig laufen.

Ein Hotelwirt sagt später: Das ist hier nicht wie im Allgäu, wo sie alle 50m „Grüß Gott“ sagen müssen. Und er hat recht. Premium auf diesem Wanderweg ist vor allem seine Unpopularität. Wege, schöne Rastplätze und Aussichten haben wir trotz Himmelfahrtswochenende oft für uns alleine.

An der Talsperre in Nonnweiler machen wir das erste Mal Rast. Noch bevor wir richtig losgelaufen sind. Aber das Wetter ist schön, die erwartete Gehzeit kurz und schließlich sind wir ja auch schon ein paar Stunden auf den Beinen. Höhepunkt dieser Etappe ist der keltische Ringwall, der am Ende des Aufstiegs zu Beginn der Etappe liegt. Hier sind auch noch mehr Gruppen unterwegs, was an den Himmelfahrts-Tagesausflüglern liegt, die rund um die Talsperre Nonnweiler und den Ringwall unterwegs sind.

Auf der Etappe liegt keine Einkehrmöglichkeit direkt am Weg. Nach dem Ringwall weist aber ein Schild auf die Köhlerhütte hin, etwas oberhalb von Neuhütten gelegen. Das Wanderheim hat geöffnet, der Grill brennt, so dass wir hier ein Steak vom Schwenker mit Kartoffelsalat und eine Bratwurst bekommen. Wenn mal also einen Ab- und Aufstieg von jeweils etwa 20 Minuten nicht scheut und einen der Öffnungstage erwischt, ist Mittagessen gesichert.

Zurück auf der Höhe geht der Weg am Kamm der Dollberge entlang. Jetzt begegnen uns kaum noch Wanderer und auch die Entfernung zum Etappenziel, dem Forellenhof Trauntal in Börfink, wird rasch weniger. Einen halben Kilometer vor dem Ziel stecken wir noch unsere Füße in den Bach. Trotz (fast) neuer Schuhe halten alle vier Füßchen bisher prima durch.

Beim Einchecken im Forellenhof steckt die Chefin kurz ihren Kopf aus dem Keller, ihre Gummischürze verrät, das hier gerade die Forellen für’s Abendessen geschlachtet werden. An den vielen Teichen rund ums Haus stehen immer noch die Angler, die Terrasse ist voll. Forellen gehen offenbar zu jeder Tageszeit, selbst um kurz nach vier als wir ankommen sind fast alle Tische besetzt und alle beim „Abendessen“.

Wir haben Glück und erhalten statt des reservieren Zimmers die Ferienwohnung. Durch das frühe Aufstehen und den Tag in der Sonne sind wir beide einigermaßen fertig und schlafen schon vor dem Abendessen das erste Mal ein. Zum Abendessen gibt es Forelle für mich, Steak für M. Wirklich gut gemachte Küche, netter Service. Als Übernachtungsmöglichkeit zu empfehlen.

Lang wird der Abend nicht, mir fallen die Augen zu, bevor es dunkel wird.


Infos zu Etappe 1:

Start: Am Hammerberg, Nonnweiler
Ziel: Forellenhof Trauntal, Börfink
Wanderstart: 10.00 Uhr
Wanderankunft: 16:15 Uhr
Gehzeit: 4h, 15 Minuten
Steckenlänge: 12km, 400hm Aufstieg
Übernachtung: Forellenhof Trauntal, Börfink, 80,- Euro (inkl. Frühstück)
Abendessen: 60,- Euro (für zwei, inkl. Wasser und je einem Glas Wein)