Macami: Mandel-Cashew-Milch

„Jetzt dreht sie völlig durch,“ höre ich meinen Papa trotz der 9.223 Kilometer Entfernung schon förmlich rufen, „wozu braucht man den sowas? Sie kann doch wirklich was Richtiges essen.“ Und damit hat er Recht, klar „braucht“ niemand Milchersatz aus Wasser und Nüssen zu machen und klar, essen wir auch was anderes. Aber das musste ich ausprobieren. Fertigungstiefe, ihr wisst schon.

Angefixt durch ein kalifornisches Foodblog, das eine Freundin unserer Nachbarin schreibt, wollte ich einen ganz bestimmten Smutie (a.k.a. Smoothie) machen. Und dazu brauchte ich Mandelmilch. Da sie davon schwärmt, wie viel besser die hausgemachte Version schmeckt und unser Haus- und Hofsupermarkt die benötigten Nussmilchbeutel anbot, tätigte ich die Investition. Es geht aber auch mit jedem anderen Nylon-Beutel (z.B. einem Wäschesäckchen) oder sogar mit einem Baumwolltuch (z.B. Geschirrtuch, vorher kurz ausgekocht). Notwendig ist allerdings ein Standmixer mit Schneidstab, der halbwegs Power hat. Aber selbst mein kleiner Pürierstab-Mixer hat es gut hinbekommen.

Die Mandel-Cashew-Milch schmeckt mir tatsächlich besser als die aus dem Supermarkt, die immer ein bisschen kreidig-kalkig ist. Allerdings bleibt es Mandelmilch, schmeckt genauso wie sie gemacht wird: nach Mandelwasser. Mit richtiger Milch ist sie hinsichtlich ihrer Cremigkeit und auch des Geschmacks nicht zu vergleichen. Mit ein bisschen Salz oder Zucker oder auch Gewürzen kann man die Macami noch verfeinern und erhält so ein eigenständiges Produkt. Nur eben keine Milch.

Der Versuch hat sich sehr gelohnt, der Smutie überzeugt auf ganzer Linie, gerade wegen der Mandelmilch. Hier erstmal das Rezept für die Macami. Das Smutie-Rezept folgt in den nächsten Tagen.

Zutaten:

150g Mandeln (ganz, nicht geschält, nicht geröstet)
130g Cashewnüsse (ganz oder Bruch, nicht geröstet, nicht gesalzen)
450ml Wasser zum Quellen (stilles Mineralwasser oder Leitungswasser, je nach Geschmack)

750 ml Wasser zum Milchmachen (stilles Mineralwasser oder Leitungswasser, je nach Geschmack)

Zubereitung:

1. Mandel und Cashewnüsse in ein hohes Gefäß geben und etwa 12 Stunden in Wasser quellen lassen. Sie vergrößern sich dabei deutlich.

2. Nüsse abgießen. Bei mir blieben jetzt 400g gequollene Nüsse übrig. Diese in einen Mixer  und 750ml Wasser dazu geben. Hier kann Mineralwasser ohne Kohlensäure nehmen, wenn man das Leitungswasser nicht so mag. Bei meiner Mixergröße habe ich das ganze in zwei Portionen gemacht: also jeweils 200g gequollene Nüsse mit 375 ml Wasser. Etwa 3 Minuten lang wirklich fein mixen. Ein Standmixer oder Vitamix schafft das aber auf einmal.

4. Die Mischung in einen Nussmilchbeutel umfüllen und über einer großen Schüssel gut ausdrücken. Beutel so lange kneten und drücken bis keine Flüssigkeit mehr rauskommt. Bei mir sind 950ml Macami entstanden. Die meisten Rezepte nutzen mehr Wasser und erhalten dann dünnere Milch, ich wollte sie aber nicht ganz so wässrig haben.

5. Macami in ein verschließbares Gefäß umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Sie hält sich etwa 3-4 Tage.

6. Die übrig gebliebene Nussmasse – bei mir waren es 245g – im Kühlschrank aufbewahren und damit Kuchen backen, Pfannkuchen machen oder sie zum morgendlichen Porridge geben. Wenn man sie nicht sofort verwenden kann, einfrieren.