Wandern auf dem E11: Von Potsdam nach Nikolassee

Nach der Städtetour am vergangenen Wochenenende soll es diesmal ein bisschen in die Natur gehen. Zur Einstimmung haben wir uns den Europäischen Fernwanderweg E11, genauer gesagt die Etappe von Potsdam nach Nikolassee, ausgesucht.

Wir beginnen am Potsdamer Hauptbahnhof. Der Weg ist direkt vor dem Bahnhof ausgeschildert, allerdings weder als Wanderweg, noch mit der Markierung E11, sondern als Radweg in Richtung Park Babelsberg. Die E11-Markierung werden wir noch eine Weile suchen, bis wir sie zu Beginn des Düppeler Forsts das erste und einzige Mal auf dieser Strecke entdecken.

Bis zum Park Babelsberg teilen sich Wander- und Radweg dieselbe Trasse. Es geht an der Havel entlang, langsam weg von bebautem Gebiet. Nach etwa drei Kilometern entdecken wir rechts des Weges ein Foodsharing-Station bestehend aus einem Schrank und einem Kühlschrank. Zwei einsame Möhren, eine Paprika und ein Päckchen Spinat warten auf einen Hungrigen, der sie mitnimmt.

Weiter geht es, immer am Wasser entlang, hinein in den Park Babelsberg. Kurz vor dem Parkende haben wir freie Sicht auf die Glienicker Brücke, die unter ihrem Spitznamen „Bridge of Spies“  (Agentenbrücke) in diesem Winter als gleichnamiger Film in den Kinos zu sehen war. Da sie zwischen dem ehemaligen West-Berlin und Potsdam liegt, diente sie während des Kalten Krieges zum Austausch von Spionen und politischen Gefangenen zwischen den westlichen Staaten und dem Ostblock.

Nach der Parkbrücke erreichen wir Klein-Glienecke, biegen – dem ersten und einzigen Hinweis auf den E11 folgend – nach rechts ab und erreichen den Düppeler Forst. Hier geht es nun eine gute Stunde immer im Wald am Wasser entlang. Zeit und Ausblicke für eine Mittagsrast haben wir genug.

An der Hubertusbrücke verlassen wir den Düppeler Forst. Hier gibt es zwei – sich gegenüber liegende Möglichkeiten – einer Einkehr. Beide Gastwirtschaften sind kaum besucht und auch wir entscheiden uns fürs Weitergehen. Wir kreuzen die Straße, unterqueren den Bahndamm und gehen weitere 20 Minuten durch den Wald bis wir die Potsdamer Chaussee queren und den S-Bahnhof Wannsee sehen.

Zeit und Kondition sind gut, so dass wir uns gegen die S-Bahn und für das erwandern der nächsten Station entscheiden. An der Potsdamer Chaussee führt eine kleine Treppe hinauf und hinter den Gleisen entlang bis zur Dreilindenstraße. Vorbei an der Dreilinden-Grundschule, der gleichnamigen Oberschule und dem Mutterhaus der Hedwigschwestern geht es in Richtung Autobahn. Diese unterqueren wir und erreichen die Rehwiese, die sich wie ein lang gezogener Park fast bis zum S-Bahnhof Nikolassee erstreckt. Kaum am Bahnhof angekommen, fährt die nächste S1 ein, die uns zurück nach Berlin bringt.