Die Küste nach Norden (Teil 3)

Mendocino bis Eureka und Arcata

Nachdem wir bei Jim nur kurz ein Honigbrot gefrühstückt haben, ist unser erstes Ziel heute das etwa 15 Minuten entfernte Fort Bragg. Dank F+Ks Lonely Planet Kalifornien, der uns schon unsere ganze Reise lang gute Tipps gibt, wissen wir auch schnell, wo wir ein schönes Café finden. Im Headlands Coffeehouse lassen wir uns für ein zweites Frühstück nieder. Morning Bun (eine Art süßer Hefeknoten mit Zimtzucker) und Kaffee für G, belgische Waffel und decaf-Kaffee (frischgezapft aus der Thermoskanne) für M. Anschließend nutzt G noch ihr refill, und wir checken Mails und telefonieren kurz mit Ms Eltern, die zufällig gerade online sind.

Nach einer Stunde brechen wir auf. Unser Ziel für heute ist der Humboldt State Park, der etwa eine Stunde vor unserem Ziel Eureka liegt. Hier soll es einige der dicksten und höchsten Bäume der Westküste geben. Insgeheim bin ich davon ja nur so halb begeistert. Hohe Bäume mit Stämmen,  die man mit beiden ausgestreckten Armen nicht umfassen kann. Tausendmal gesehen auf Bildern von Amerikaurlaubern. Was der Reiz dabei sein soll, erschließt sich mir nicht ganz.

Und plötzlich führt der Highway, also quasi die Fernverkehrsstraße, genau zwischen solchen Bäumen durch. Und, schon bin ich ihrer Faszination erlegen. Da geht die Straße mitten durch den Nationalpark und nur Zentimeter hinter dem Randstreifen stehen riesige Bäume.  Noch regnet es wie aus Kübeln, also erstmal Mittagspicknick im Auto und kurzer Stopp bei der Besucherinformation. Dann beschließen wir, noch weiter in den Park hineinzufahren, parken das Auto auf einem der Parkplätze und gehen ein wenig spazieren. Zum Wandern bleibt uns nicht mehr viel Zeit und außerdem erscheint uns das Wetter zu unbeständig. Dann halt eine Renterrunde, große, hohe, dicke und alte Bäume bestaunen, Fotos machen, Infotafeln lesen.

Gegen vier brechen wir nach Eureka auf, das wir allerdings erstmal durchfahren, um uns noch Arcata anzuschauen, das etwa 5 Meilen weiter nördlich liegt. Die beschauliche Studentenstadt, hier befindet sich die Humboldt University, gefällt uns gut. Das Abendessen fällt typisch amerikanisch aus: Burger und Pommes im basket, Milchshake bzw. Cola. Und es ist, dank eines sehr guten Tipps aus dem Lonely Planet, das beste Essen bisher. Gegessen bei Stars Hamburgers in Arcata.

Auch das gebuchte Town House Motel in Eureka erweist sich als Glücksgriff und beste Unterkunft der Reise. Das Townhouse Motel wird auf der deutschen Seite von Tripadvisor sehr gelobt, vor allem für seine Sauberkeit. Als wir die Zimmertür öffnen, wissen wir sofort warum. Ein Chlorlüftchen weht uns entgegen, so dass wir erstmal alle Fenster aufreißen, um den Schwimmbadgeruch zu vertreiben. Aber Zimmer und Bad sind wirklich tiptop sauber, sogar eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank gibt es. Am nächsten Tag erzählt uns der Besitzer, dass er dafür auch im Reiseführer „Rough Guide to California“ erwähnt wird und er täglich selbst die Zimmer kontrolliert.

Weiteres nettes Detail in diesem Motel ist der 70er Jahre Charme des Baustils. Die Parkplätze für die Autos befinden sich nämlich direkt unterhalb der Zimmer. Diese sind über eine Galerie verbunden, so dass man direkt auf das unten stehende Auto schauen kann, wenn man die Zimmertür öffnet.

Da das Zimmer wieder ohne jede Verpflegung ist, gibt es am nächsten Morgen nochmal amerikanisches Frühstück. Dann machen wir uns auf die Heimreise. Nach guten fünf Stunden Fahrt erreichen wir Berkeley. Einen kleinen Zwischenstopp haben wir in Sonoma, in der Weinregion gemacht, aber nur um einen ersten Eindruck zu bekommen. Vielleicht schaffen wir es ja nochmal dahin.