Zeitereignisse – Januar 2018

Seit dem 1. Januar gilt das Netzdurchsetzungsgesetz. Es verpflichtet soziale Netzwerke zu einem transparentem Verfahren im Umgang mit Beschwerden über rechtswidrige Inhalte sowie zu Berichts- und Dokumentationspflichten. Die rechtliche Prüfung muss vom Unternehmen vorgenommen werden und rechtswidrige Inhalte sind innerhalb von 7 Tagen zu löschen. Kritiker befürchten, dass Unternehmen zur Vermeidung von Bußgeldern Inhalte im Zweifel eher löschen könnten, was zu einer Einschränkung der Meinungsfreiheit führt.

Das türkische Parlament verlängert den Ausnahmezustand um weitere 3 Monate.

Chinesische Wissenschaftler klonen zum ersten Mal Primaten. Sie wenden die gleiche Technik wie beim Klonen des Schafes Dolly an. Der aus einer Zelle isolierte Kern wird in eine weibliche Eizelle übertragen, deren Zellkern zuvor entfernt wurde. Die Eizelle wird dann in den Uterus des Weibchens eingepflanzt. Theoretisch lassen sich mit dieser Technik mehrere Klone erzeugen.

Das sind die Zeitereignisse für diesen Monat.

Was ist Geschichte? Wie entsteht sie? Geschichte bezieht sich auf Vergangenes ist aber auch immer gegenwärtig, denn vergangene Zeitereignisse werden im Jetzt zur Geschichte erklärt. Und umgekehrt: Teile der Geschichte können in Vergessenheit geraten. Geschichte ist auch abhängig von der Perspektive und daher keinesfalls eine objektive Tatsache. Was zur Geschichte erklärt wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Geschichte wird meistens von Geschichtsschreibern, Historikern oder Personen, die mit Macht ausgestattet sind, definiert. Was würde passieren, wenn ich selbst Geschichtsschreibung betreibe? Was ist das Ergebnis, wenn man beginnt, seine eigenen Zeitereignisse zu sammeln? Wird die daraus entstehende Geschichte sich mit der offiziellen Geschichtsschreibung decken? Werden Zeitereignisse, die man im Jetzt aufzeichnet, in der eigenen geschichtlichen Rückschau unwichtig sein?