Zeitereignisse – Januar 2017

Was ist Geschichte? Wie entsteht sie? Geschichte bezieht sich auf Vergangenes ist aber auch immer gegenwärtig, denn vergangene Zeitereignisse werden im Jetzt zur Geschichte erklärt. Und umgekehrt: Teile der Geschichte können in Vergessenheit geraten. Geschichte ist auch abhängig von der Perspektive und daher keinesfalls eine objektive Tatsache. Was zur Geschichte erklärt wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Geschichte wird meistens von Geschichtsschreibern, Historikern oder Personen, die mit Macht ausgestattet sind, definiert. Was würde passieren, wenn ich selbst Geschichtsschreibung betreibe? Was ist das Ergebnis, wenn man beginnt, seine eigenen Zeitereignisse zu sammeln? Wird die daraus entstehende Geschichte sich mit der offiziellen Geschichtsschreibung decken? Werden Zeitereignisse, die man im Jetzt aufzeichnet, in der eigenen geschichtlichen Rückschau unwichtig sein? Dies sind die Zeitereignisse für diesen Monat:

Der aufgrund des Putschversuches in der Türkei verhängte Ausnahmezustand wird verlängert. Frankreich hatte den ursprünglich wegen eines Terrorangriffs verhängten Ausnahmezustand zwischenzeitlich auch verlängert.

Ford gibt bekannt, eine geplante Fabrik in Mexiko nicht zu bauen und eine Fabrik in Michigan, USA, zu bauen.

Das türkische Parlament stimmt für eine Verfassungsänderung, nach der sich das parlamentarische Regierungssystem in ein Präsidialsystem ändert.

Das Bundesverfassungsgericht lehnt den Antrag auf Verbot der NPD ab, da die Partei „nicht das Potenzial [habe], die Demokratie in Deutschland zu beseitigen“.

Donald Trump unterzeichnet ein Dekret zum Austritt aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Der Supreme Court weist die Berufung der britischen Regierung bezüglich des Urteils, dass das House of Commons dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU zustimmen muss, zurück.

Donald Trump unterzeichnet ein Dekret, das den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko anordnet.

Donald Trump erlässt ein Dekret zum Einreisestopp für Flüchtlinge aus Syrien und zu extremen Überprüfungen von Einreisewilligen aus dem Irak, Iran, Jemen, Libyen, Somalia und Sudan. Bundesgerichte heben das Einreiseverbot wieder auf.

In Rumänien protestieren Hundertausende gegen die neue Regierung, die u. a. ein Amnestiegesetz bei Amtsmissbrauch anstrebt.

Die Waffenruhe in der Ostukraine wird mehrmals gebrochen.