Zeitereignisse – Dezember 2016

Was ist Geschichte? Wie entsteht sie? Geschichte bezieht sich auf Vergangenes ist aber auch immer gegenwärtig, denn vergangene Zeitereignisse werden im Jetzt zur Geschichte erklärt. Und umgekehrt: Teile der Geschichte können in Vergessenheit geraten. Geschichte ist auch abhängig von der Perspektive und daher keinesfalls eine objektive Tatsache. Was zur Geschichte erklärt wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Geschichte wird meistens von Geschichtsschreibern, Historikern oder Personen, die mit Macht ausgestattet sind, definiert. Was würde passieren, wenn ich selbst Geschichtsschreibung betreibe? Was ist das Ergebnis, wenn man beginnt, seine eigenen Zeitereignisse zu sammeln? Wird die daraus entstehende Geschichte sich mit der offiziellen Geschichtsschreibung decken? Werden Zeitereignisse, die man im Jetzt aufzeichnet, in der eigenen geschichtlichen Rückschau unwichtig sein? Dies sind die Zeitereignisse für diesen Monat:

Donald Trump nimmt die Glückwünsche des taiwanesischen Präsidenten per Telefon entgegegen. Seit der Präsidentschaft von Ronald Reagan existierte kein direkter, offizieller Kontakt zwischen beiden Ländern.

Alexander van der Bellen gewinnt als unabhängiger allerdings von der Mehrheit der Parteien unterstützter Kandidat die Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten gegen Norbert Hofer (FPÖ). Die Wahl musste aufgrund einer Wahlanfechtung der FPÖ wiederholt werden.

Matteo Renzi tritt vom Amt des italienischen Ministerpräsidenten zurück, nachdem eine von ihm lancierte Verfassungsänderung durch einen Bürgerentscheid abgelehnt wurde.

Im Fall der Tötung einer Feiburger Studentin wird ein 17jähriger Asylsuchender als Tatverdächtiger festgenommen. Eine Diskussion über die nichterfolgte Berichterstattung der Tagesschau entbrennt.

Der russische Botschafter in der Türkei wird ermordet.

Bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz kommen zwölf Menschen ums Leben. Der Attentäter wird wenige Tage später auf der Flucht erschossen.

Erstmals seit 1979 verabschiedet der UN-Sicherheitsrat eine Resolution gegen die israelische Siedlungspolitik; die Vereinigten Staaten enthalten sich.

Auf Initiative von Rußland und der Türkei wird eine UN-Resolution über einen Waffenstillstand in Syrien verabschiedet. Dem vorangegangen war die Einnahme Ost-Aleppos durch Regierungstruppen und die anschließende Evakuierug der Bevölkerung.